Klangvolle Begegnungen in Immling – das Festivalorchester

Klangvolle Begegnungen in Immling – das Festivalorchester
Cornelia von Kerssenbrock hebt den Taktstock. „Noch einmal bitte“- sie bricht wieder ab, lässt die gleiche Stelle erneut spielen. Feilen am perfekten Klang. Und dazu nutzt sie jede Minute. Gerade musste die Carmen Probe unterbrochen werden. Don Jose, der sich zu Micaela auf den Bühnenboden setzen will, ist die Hose gerissen. Schnell wird Ersatz besorgt. Probenendspurt beim Immling Festival.
Seit Anfang Juni ist das Orchester da. Die Basis des Festivalorchesters bildet die „Georgian Sinfonietta“, 16 Musiker aus Tiflis. Hinzu kommen Instrumentalisten aus München, Salzburg und der Region. Es sind alles Profimusiker. Rund zehn verschiedene Nationen sitzen im Orchestergraben.
Einer von ihnen ist Giorgi Kobulashvili, Oboist, ebenfalls aus Georgien. Er ist von Anfang an dabei. Damals spielte er noch in einem anderen Orchester. Einer seiner Schüler und späterer Orchesterkollege war Prof. Nikolaus Hipp. Über ihn wurde dann ein paar Jahre später Cornelia von Kerssenbrock nach Tiflis empfohlen. Der Beginn einer intensiven Zusammenarbeit. Regelmäßig tritt die musikalische Leiterin des Immling Festivals in Georgien auf. Doch nun steht das Immling Festival im Vordergrund. Drei Opern müssen einstudiert werden. Giorgi fragt sich immer, woher Cornelia von Kerssenbrock die Energie nimmt. „Sie ist sehr menschlich, sehr lieb, sehr ehrlich. Sie macht Musik, die von Herzen kommt“.
Es ist diese besondere Atmosphäre, die auch Maria Anderson schätzt. Sie ist schon seit 20 Jahren dabei und mittlerweile im Orchestermanagement tätig. Anfang Februar bekommt sie die Aufstellung, wie viele Musikerinnen und Musiker gebraucht werden, dann beginnt die Organisation. In diesem Jahr sind es richtig viele! Denn neben den drei Opern gibt es auch ein großes Orchesterkonzert am 26. Juli. Gustav Mahlers 1.Symphonie erfordert hundert Instrumentalisten. Cornelia von Kerssenbrock sieht es als Ehre und Freude an, dieses Werk zu dirigieren. Zwei Giganten der Romantik werden an einem Abend vereint. Ebenfalls auf dem Programm: Rachmaninov. Sein Klavierkonzert Nr. 2 und die symphonische Dichtung „Die Toteninsel“ werden große Emotionen auslösen.
Seine Flexibilität stellt das Festivalorchester bei der spanisch-mediterranen Nacht am 12. Juli unter Beweis. Neben dem weltberühmten „Concierto de Aranjuez“ von Joaquin Rodrigo gibt es spanische Folklore und auch die unvergesslichen Melodien aus „Alexis Zorbas“.
Das Festivalorchester Immling- ein ganz besonderer Klangkörper.
