MEDIENECHO

Hier finden Sie Auszüge aus Kritiken zu unseren Veranstaltungen.

2022

Verdis “La Traviata” auf Gut Immling trifft mitten ins Herz

“La Traviata”, in deutscher Übersetzung “Die vom Wege Abgekommene”, ist wieder in der Spur. Und nicht nur sie: In der ersten Premiere des Immling Festival in der Nähe von Halfing in Oberbayern scheint bei Bilderbuch-Sommerwetter der präpandemische Glanz zurückerobert.

Die “grande Dame”, Diana Alexe als Violetta, von zierlicher Gestalt, im heißen Leopardenlook-Hosenanzug, bewegt sich mit schwingenden Hüften verführerisch von hinten durchs Publikum in Richtung Bühne – wow, was für ein Auftritt. Eine theatrale Steilvorlage, deren Aufschwung Cornelia von Kerssenbrock (Musikalische Leitung) mit dem Festivalorchester Immling zu nutzen weiß und die sich prompt im Folgenden musikalisch entlädt. Wieder mitten rein, ins Herz.

(….) Verzweifelte Ohnmacht und die Gewissheit des nahenden Tuberkulosetodes Violettas: Die Stimmung kippt, diese Liebe bleibt chancenlos, nicht aber die Immlinger Inszenierung, die im dritten Akt mit einer glitzerbunten Rückkehr ins Glamouröse des Pariser Karnevals noch mal kräftig durchstartet. Die Sterbeszene, vom Allerfeinsten, geht wieder ans Herz. Bravo!

Kirsten Benekam, Passauer Neue Presse, 26.6.2022

 

Verdis “La Traviata” auf dem Weg in die Gegenwart

Das diesjährige Opernfestival auf Gut Immling im Chiemgau stellt mit “Traviata”, “Norma” und “Madame Butterfly” bewusst drei prominente weibliche Titelrollen der Operngeschichte in den Vordergrund. Doch wie zeigt man Frauen als stark, wenn sie in der Opernliteratur am Ende immer sterben und oft auch gebrochen werden? In Verdis “La Traviata” dann doch eher mittels der Musik als durch die Regie, meint Rita Argauer.

Die Traviata beginnt in Immling nicht mit dem sanft surrenden Vorspiel, sondern mit Motorengeräusch. Auf einer Projektionsfläche über der Bühne kommen allerhand prollig-laute und teure Autos angefahren. Man befindet sich in einem Edel-Club der Gegenwart. Es gibt Champagner, Glitter und die jetzt-zeitigen Insignien von viel Geld und Vergnügungslust. Alfredo kommt auf dem Fahrrad – so viel Slapstick muss dann sein, bevor Cornelia von Kerssenbrock das Immlinger Festivalorchester zu Verdis Ouvertüre ansetzen lässt. Und da zeigt sich schon: Die Musik fängt hier ab, was in der Inszenierung oft ein klein wenig plump gerät. Denn von Kessenbrock hat mit diesem Orchester geprobt – und zwar richtig. Grazil, plastisch und höchst differenziert spielen die Musikerinnen und Musiker, zusammen als ein eigener Klangkörper. Dabei rhythmisch und dynamisch unglaublich genau. Ein fein gesponnenes Bild entsteht, das über die Musik erzählt wird – und ein hohes Niveau, welches sich auch auf die Sängerinnen und Sänger überträgt. (…)

Die Tragik der Geschichte nimmt dennoch ihren Lauf. Und irgendwo entspricht es auch dieser Tragik, dass Diana Alexes Violetta mit zunehmender Krankheit musikalisch enorm gewinnt. Das Schwindsüchtige erfüllt sich in ihrer silbrigen Sopran-Brillanz erschreckend, es geht nah. Dirigentin von Kerssenbrock bildet mit dem Orchester die feine Unterlage dafür.

BR Klassik 25.06.2022 von Rita Argauer

Aus der Region OVB 15. Juli 2022

Hoffnung auf Frieden und Humanität

Die zweite Aufführung war die eigentliche Premiere: Riesenapplaus für Vincenzo Bellinis „Norma“

(…) Belebt, beglückt und im positiven Sinn berauscht verließen die Operngäste des Immling Festivals das Festspielhaus, nachdem dort die zweite Vorstellung von Bellinis Belcanto-Oper „Norma“ über die Bühne gehen konnte.

Das Bühnenbild (Nikolaus Hipp), zwischen angedeuteter Baumaufstellung für einen Hain und einer bescheidenen Mini-Wohnlandschaft mit Kuschelsofa für die „Kleinen“ – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.  Während Chorinszenierung (Volk) und Aktionender Solisten eher statisch und etwas unbeholfen anmuten, kommt das Ohr umso mehr auf seine Kosten: Schon die Ouvertüre gerät zum Fest. Der Festivalchor singt famos, hymnisch-kraftvoll, während Cornelia von Kerssenbrock mit dem in präziser Feinabstimmung agierenden Immlinger Festival-Orchester eine musikalische Wonne nach der anderen serviert. (…)

So sei der Besuch des Immling Festival absolut ans Herz gelegt, damit diese hochambitionierten Opernmacher auch die Chance haben, ihrem Motto gerecht zu werden: „Mitten ins Herz“ wollen sie zielen, also ohne Umwege, nicht von hinten durch die Brust ins Aug`, sondern umgekehrt, von vorn über Ohr und Aug` ins Herz treffen.

 

Norma Rezension Orpheus Magazin 5.7.2022

In der Druiden-Akademie

Bellinis „Norma“ als Wechselbad der Gefühle

(…) Das ist bewegend dramatisch erdacht von Seollyeon Konwitschny-Lee für die diesjährige Neuproduktion der Bellini-Oper auf dem oberbayerischen Gut Immling. Erdacht also für bürgerliche Tonkunst auf einem idyllisch gelegenen Einzelgehöft. Nirgends liegen Fichten-, Mais- und Hochkultur so dicht beieinander

(…) So ergibt sich – wie im Werk selbst – ein Wechselbad der Gefühle bei einer Premiere, in der sich auch Anstrengung, Andacht und Feuereifer die Hände reichen. Das auch musikalisch: Elodie Hache in der Titelrolle strahlt stimmmächtig, beglückt durch exquisit platzierte Koloraturen, forciert und explodiert aber gelegentlich auch in der Höhe. Einspringer Sung Kyu Park als Pollione zeigt sich nicht weniger stimmmächtig, doch reduziert um vokale Farben. Niina Keitel als Adalgisa, zweite Umbesetzung in letzter Sekunde, singt hingebungsvoll aus dem Orchester heraus ihren Part, während Regisseurin Konwitschny-Lee stumm auf der Bühne die Rolle mimt. Evan Alexis Christ vor Festivalorchester und -chor beweist die rundeste musikalische Leistung, ebenfalls auf einspringende Schnelle: Wie er dramatische Impulse setzt, sorgsam lenkt und einfühlsam-sublim die Tragik der Norma schürt, dies kommt einer Hauptrettung des Abends voller Reiz und voller Kanten gleich.

BR Klassik 09.07.2022

Der (Alp-)Traum von der Neuen Welt

Ein amerikanischer Marineleutnant sucht das Vergnügen ohne Verpflichtung, eine japanische Geisha sucht die große Liebe – diese Konstellation führt in Giacomo Puccinis Oper “Madama Butterfly” in die Katastrophe. Das Opernfestival in Immling (Chiemgau) prunkt mit einer faszinierenden Orchesterleistung und einer sensationellen Interpretin der Titelrolle.

Dekorative Regie – interessante Deutung

Auf der Bühne zunächst die üblichen Japan-Klischees: ein Tischchen, ein paar Sitzkissen, ein Schaukelstuhl, an der Rückwand großflächige zartrosa Projektionen mit angedeuteten Zweigen, in der Bühnenmitte ein Häuschen mit praktischen, reichlich genutzten und dekorativ beleuchteten Schiebetüren. Regisseur Ludwig Baumann, der Hausherr von Immling, präsentiert uns ein Museum – und macht eine Emanzipationsgeschichte daraus. Seine Cio-Cio-San ist alles andere als einfügsames Geisha-Püppchen. Sie weiß, was sie will. Leutnant Pinkerton ist vielleicht nicht ihre große Liebe, aber er wird sie mitnehmen in die Neue Welt – weg von ihrem Familienclan, der sie eh schon verstoßen hat.

Sopranistin Yana Kleyn: eine Entdeckung

Die russisch-dänische Sopranistin Yana Kleyn ist darstellerisch eine Entdeckung und sängerisch eine Sensation. Leicht metallisch-herb ihr Sopran, perfekt fokussiert und überwältigend in den dramatisch aufleuchtenden Höhen – ohne Ermüdungserscheinungen bis zu den letzten Tönen dieser mörderischen Partie. Im zweiten Akt schon lebt sie ihren amerikanischen Traum – im weißen Kostüm und in hochhackigen Schuhen, Zigarette rauchend und einen Drink in der Hand. Bei Pinkertons Rückkehr wird sie sich ihren Kimono nur lose überwerfen, denn mit ihrem Leben als Japanerin hat sie längst abgeschlossen.

Starkes Ensemble ohne Puccini-Parfum

Dieser Produktion fehlt das schwere, pudrige Puccini-Parfum. Doch vermisst man die bei diesem Komponisten sonst häufig gereichte Überzuckerung nicht. Das Festivalorchester Immling unter Evan-Alexis Christ spielte zart und transparent; dosiert gesetzte, machtvolle Akzente machten umso größeren Effekt. Stark Irina Maltseva als Suzuki. Von elementarer Wucht ihr Terzett mit dem famosen Jiří Rajniš als Sharpless und Pinkerton, den der tenoral auftrumpfende Jenish Ysmanov mit einem allzu selbstbewusst servierten Dauerforte versah. Das passte allerdings zu seinem Portrait als schulterklopfender Donald Trump – mit rotblonder Mähne, jovialem Grinsen und etwas besseren Manieren als das Original. Fabelhaft einstudiert der Immlinger Festspielchor, dessen Damen sich im Summchor mutig und erfolgreich in die vokale Stratosphäre wagten.

Kultur OVB Heimatzeitung am 30. Juli 2022

„Jahrhunderte überdauernde Dauerbrenner“

IMMLING FESTIVAL Dvoráks „Symphonie aus der Neuen Welt“ und Orffs „Carmina Burana“ begeistern Publikum

Unter der musikalischen Leitung von Cornelia von Kerssenbrock wurde Antonin Dvoráks viersätzige Symphonie No. 9 in e-Moll Op 05 und Carl Orffs „Carmina Burana“ aufgeführt. (….) So klingt die Symphonie No. 9 (auch heute noch!) wie ein Aufbruch zu etwas Neuem. Aufregend und unglaublich spektakulär, eint es die Tonsprache tschechischer Volksmusik mit der Musik der amerikanischen Ureinwohner. Sie klingt besonders in der großartigen Interpretation des Festivalorchester Immling, wie eine Liebeserklärung an die Musik selbst: Ein Wunderding, dass es schafft, den „Unbewegten“ zu bewegen.

(…) Der zweite Konzertteil war von einem der populärsten Werke der neueren Musikliteratur ausgefüllt: „Carmina Burana“ von Carl Orff, eine Kantate, die auf den Texten einer mittelalterlicher Liedersammlung beruht.(…)  Schon der populäre hymnische Anfangschor „O Fortuna“, die Anrufung der Schicksalsgöttin, ist umwerfend. Der Festivalchor Immling feierte ihn im kraftvollen Gesamtklang, schmetterte, wohl artikuliert, und atmete ihn in belebender Frische.

Aus der Region OVB Heimatzeitung

Im Pas de deux mit „Coco“ Chanel

Viel Applaus für Peter Breuers Ballett „Mythos Coco“

Das Immling Festival erfindet sich mit großer Schöpferischer Kraft (…) immer wieder neu. (…) Der Choreograph Peter Breuer zeigte mit der Kompanie des Europaballetts St. Pölten ein biografisches Handlungsballett „Mythos Coco“.

In Sachen Coco privat, also ihrer inneren Gefühlswelt, kann das Ballett punkten. Berührend werden Emotionen nach schicksalhaften Verlusten transportiert, etwa nach dem Tod von Arthur („Boy“) Capel Trauer und Verzweiflung. Absolut gelungen ist die Musikauswahl, unter anderem mit Kompositionen von Eric Satie, Dimitri Schostakowitsch und Igor Strawinsky. (…)

Rosenheimer Land OVB Freitag, 15. Juli 2022

 

„Fantasiewesen in einer anderen Welt“

INTERVIEW: Wie Regisseur, Dirigentin und Kostümbildnerin die Zauberflöte für Kinder inszenieren

Im OVB-Interview sprechen der Regisseur Ludwig Baumann, die Dirigentin Iris Schmid und die Kostümbildnerin Lilli Hartmann über das Stück „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart: eine Reise durch Landschaftsbilder, die an „Game of Thrones“ und „Herr der Ringe“ erinnert.

 

Wie wollen Sie Kinder und Jugendliche an die Oper heranführen?

Ludwig Baumann:

„Ich finde es wichtig, einen Samen zu säen. Dass die Kinder als Jugendlicher oder junger Erwachsener sagen: Ich habe auf Immling mal etwas Schönes gesehen, da will ich wieder hin. Mir geht es in erster Linie um die Zukunft. Ich möchte die Oper einem breiten Publikum zugänglich machen, denn die Oper ist nach wie vor eine elitäre Veranstaltung.“

 

Wie machen Sie als Dirigentin die „Zauberflöte“ kindgerecht?

Iris Schmid:

Die Geschichte der „Zauberflöte“ ist ein wenig verworren. Wir haben mit dem jungen Mozart deshalb eine Identifikationsfigur erschaffen. Er erklärt, was passiert. Die Kinder können Zusammenhänge si leichter herstellen. Es ist eine wirklich lustige Geschichte. Dinge, mit denen sich die Kinder mehr identifizieren können, habe wir in dem Stück gelassen und die freimaurerischen intellektuellen Aspekte herausgelassen.

 

Welche Vision hatte Herr Baumann für Ihre Kostüme?

Lilli Hartmann:

Herr Baumann hat mit seinem Sohn, der das Bühnenbild gestaltet hat, eine Idee ausgeheckt: eine Art Fantasiewelt, Naturlandschaften, die ein bisschen über unser Verständnis hinausgehen. Und genau da müssen die Kostüme hineinpassen.

Lokales OVB 25.7.2022

„In Immling wird wieder getanzt“

INTERVIEW Lukas Gehabka, musikalischer Leiter des Musicals „Footloose“, freut sich über den Spirit.

(…) Nach Jahren des Verschiebens ist es endlich soweit: Die jungen Musiker von Immling dürfen wieder singen und tanzen. Lukas Gahabka erzählt den OVB-Heimatzeitungen, welche Befreiung es ist, endlich das Musical aufführen zu dürfen.

Seit drei Jahren will die Akademie Immling das Musical „Footloose“ aufführen. Freuen Sie sich, dass es nun endlich soweit ist?

Es ist unfassbar befreiend – für alle Sänger, die mitspielen. Für alle, die das Stück zum ersten Mal proben und natürlich für diejenigen, die das Musical seit drei Jahren vor sich haben. Es ist ein ganz anderer Spirit drinnen. Unsere Sänger zieht es auf die Bühne und sie wollen ihre Rolle zeigen.

 

Warum ist es wichtig, dass Immling mit einem Jugendchor und den Musicaldarbietungen ein jüngeres Publikum anspricht?

Der Jugendchor, die gesamte Akademie, ist ein verbindendes Element. Die Opern sind in Immling der Höhepunkt, das wofür Immling bekannt ist. Aber junge Leute für die Oper zu begeistern, kann über den Jugenchor passieren. Wir ziehen ein anderes Publikum an.

 

Warum sollte man sich „Footloose“ in Immling anschauen?

„Footloose“ in Immling hält genau das, was das Wort Musical verspricht. Es ist für alle Altersgruppen. Es ist unfassbar aktiv. Es sind wahnsinnig viele Tänze dabei und es werden viele unterschiedliche Musikrichtungen  gespielt. Da ist ganz viel Energie auf der Bühne, die sich auf das Publikum überträgt.

2021

„Intendant Ludwig Baumann, der in der Vergangenheit bereits eine exzellente „Bohéme“ und eine bombastische „Turandot“ auf die Bühne gebracht hatte, zeigt bei seinem dritten Puccini eine traditionsbewusste eskapistische Opernwelt. So wie sie sich ein Großteil des Publikums wohl gerade in diesen Zeiten wohl gerade herbeisehnt. […]

[Dirigentin Cornelia von] Kerssenbrock steuert den eingefahrenen Klischees vom süßlich überladenen Puccini bewusst entgegen, pflegt ein transparentes opernschmalzfreies Klangbild und gibt der pathetisch tragischen Geschichte so eine menschliche Note zurück.“

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

„[…] die Reduktion des Optischen [wirkt] wie ein Brennglas auf die akustische Melodramatik von Puccinis Musik aus. Erstaunlicherweise taugt gerade diese Art der Inszenierung hervorragend zum Beweis des dramatischen »Overloads«, den Puccinis Oper zu bieten hat – für ein emotional ausgehungertes Post-Corona-Publikum fast schon zu viel des Guten. Dass die Idee gar so gut aufgeht, liegt an der herausragenden musikalischen Qualität. [ – unabdingbar für ein solch puristisches Konzept. […] Die zweite Krone dieses Abends gebührt neben der Sängerin der Titelpartie allerdings eindeutig dem mitreißend spielenden Festivalorchester Immling, das unter der Leitung von Cornelia von Kerssenbrock diesen Puccini zu dem macht, was er ist: zweieinhalb Stunden italienisch-dramatische Sommerfestival-Oper at its best!“

Iris Steiner, orpheus

 

„Ein satter und somit sättigender Klangkosmos nimmt sich Raum, während sich das Auge am Bühnengeschehen kaum sattsehen kann. Ludwig Baumanns Inszenierung erzählt stringent Butterflys Drama, das sich in geschmackvoller und nicht überfrachteter Bühnenlandschaft (Ludwig Baumann) entspinnt und zugleich Stimmungsnuancen zaubert, die das Publikum ins Japan des 20. Jahrhunderts entführt. Dazu passende Kostüme (Gretl Kautzsch) und Videotechnik (Maximilian und Walter Ulrich) sind mehr als schmückendes Beiwerk.

Stimmlich geben die Chorsänger ihr Bestes, singen erfreulich homogen und tragen so zur glanzvollen Gesamtwirkung der Produktion bei. Empathisch, fast behutsam, aber trotzdem kraftvoll bringt das Festivalorchester unter Kerssenbrocks Dirigat die raffinierten Puccini-Farben zum Leuchten und kürt die emotionsreiche Komposition, in der Puccini neue musikalische Stilmittel auslotete, zur Extraklasse. Das elfköpfige hoch motivierte Sängerensemble hat offenbar “Schmetterlinge im Bauch” und verleiht so, mit virtuosen Stimmführungen, den lange vermissten Opernwünschen Flügel. […] Daumen hoch für eine rundherum glanzvolle Opernpremiere.“

Kirsten Benekam, Passauer Neue Presse

„Im Laufe des Vierteljahrhunderts, in dem Ludwig Baumann und Cornelia von Kerssenbrock auf Gut Immling nun bereits ihre Opernfestspiele zelebrieren, hat sich die dortige Reithalle zu einer echten bayerischen Belcanto Hochburg entwickelt. Und diesen Rang untermauert zum Jubiläum nun die exzellent besetzte „La Cenerentola“, bei der in Sachen Stimmakrobatik kaum Wünsche offenbleiben.“

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

„Auf der Bühnenrückwand flimmerten Hollywoodszenen, zwischen denen nach und nach die Figuren zur körperlichen Wirklichkeit wurden – ein Kunstwerk im Kunstwerk (Bühnenbild Klaus Hipp, Videotechnik Maximilian Ulrich), grandios umgesetzt und liebevoll dargeboten. […] Ein Opernabend wie im Märchen.“

Kirsten Benekam, Passauer Neue Presse

 

„Musikalisch läuft der Abend rund, Rossinis Musik erklingt temporeich und energiegeladen. Evan-Alexis Christ hat das Festivalorchester und den aus Amateuren und Extrachoristen bestehenden Chor, der schauspielerisch gut zu tun hat, souverän im Griff. Und am Ende? Ach, wie schön zu wissen, dass alles gut ausgehen wird. Prinz und Putzfrau kriegen sich vor Oscar-Kulisse, Großherzigkeit und echte Liebe siegen, fast alle sind glücklich. Ein runder Abend. Happy End.“

Dany Mayland, oprheus

Einmal Immling, immer Immling. Es ist so bereichernd, auf dem „Grünen Hügel von Immling“, die Verbindung von oberbayerischer Natur mit reichem italienischem Belcanto zu genießen. […]. Das Immling Festival hat seine ganz eigene Atmosphäre, die man einfach lieben muss. Die dortigen Sonnenuntergänge sind mittlerweile legendär berühmt. Dieser wachsende Erfolg ist mit unermüdlicher Arbeit und ständigem Einsatz von Intendant Ludwig Baumann und der musikalischen Leiterin Cornelia von Kerssenbrock zu verdanken. Auch wir können dazu nur herzlichst gratulieren und ein weiter so wünschen.

Daniela Zimmermann, ioco Kultur

 

Ein weiterer Klassiker, der dem euphorisierten Zuhörern nicht vorenthalten werden sollte, war das Chorwerk „Va, pensiero“ aus Verdis Nabucco, in der auch der Chor sein erfreulich hohes Potenzial auslebte: „Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen“, so der Liedtext, den man durchaus auch dem gesamten Abend überstellen könnte. Denn derlei gelungene Musikerlebnisse tragen uns durch jede Krise. Mit Rückenwind vom frenetischem Applaus und lautstarken Bravi des nimmersatten Publikums, war ausreichend Kraft für etliche Zugaben. Finale Grandioso!

Kirsten Benekam zum Finale Grande, Passauer Neue Presse

  • Das Opernfestival im Chiemgau – BR Klassik, Allegro

https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/gut-immling-25-jahre-jubilaeum-oper-festival-chiemgau-100.html

 

  • Interview mit Ludwig Baumann und Cornelia von Kerssenbrock – Süddeutsche Zeitung

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/immling-ludwig-baumann-cornelia-von-kerssenbrock-oper-festspiele-1.5373804

 

  • Madama Butterfly und die Festivaleröffnung 2021 – Sat1Bayern Beitrag

https://www.sat1.de/regional/bayern/nachrichten/nach-corona-pause-opern-festival-auf-gut-immling-clip

 

  • Oper in Coronazeiten und La Cenerentola – Sat1Bayern Beitrag

https://www.sat1.de/regional/bayern/nachrichten/hinter-den-kulissen-das-opern-festival-in-immling-clip

 

  • 25 Jahre Immling Festival – Radio Regenbogen Reportage

http://www.radioregenbogen.de/news/25-jahre-immling-festival-es-geht-los,3824

 

  • 25 Jahre Immling Festival – Ioco Kultur

https://www.ioco.de/2021/09/01/halfing-immling-festival-25-jahre-immling-festival-im-chiemgau-ioco-aktuell-02-09-2021/

 

 

  • 25 Jahre – Festivalstart – Talk mit Ludwig Baumann – RFO Beitrag

https://www.rfo.de/mediathek/video/25-jahre-immling-festival-2/

 

  • Best of Musical – Jugendarbeit in Immling – Radio Regenbogen Beitrag

http://www.radioregenbogen.de/news/yes-es-geht-wieder-los,3893

 

  • Ausstellung „Stille“ von Ludwig Baumann – RFO Beitrag

https://www.rfo.de/mediathek/video/kunstinstallation-in-immling/

 

  • Musikalische Wanderung – Radio Regenbogen Beitrag

http://www.radioregenbogen.de/news/wie-musik-dem-wetter-trotzte,3911

 

  • La Cenerentola – Premierenbericht – RFO Beitrag

https://www.rfo.de/mediathek/video/la-cenerentola-auf-gut-immling/

2019

Das Immlinger Festivalorchester unter Cornelia von Kerssenbrocks akkurater und leidenschaftlicher Leitung setzt mit Puccinis wuchtigen Klängen ein. Der groß besetzte Immlinger Festivalchor […] singt trotz aller Aktion immer punktgenau, und trumpft gewaltig auf, wo Puccini es verlangt. Als homogenes Trio in besonders opulenten Kostümen von Ekaterina Zacharova überzeugen die drei Minister Ping, Pang und Pong, und die schwer zu besetzende Titelpartie der Turandot wird von der Dänin Trine Møller nicht nur mit raumfüllenden Spitzentönen, sondern auch mit Seele und Stimmschönheit verkörpert. So kauft man Thomas Paul als verliebtem Calaf seine unbedingte Leidenschaft für diese Frau in jedem Moment ab. Mit seinem in allen Extremlagen betörenden Tenor begeistert er nicht nur in der berühmten Arie `Nessun dorma`. Und auch Beatriz Diaz als leidensfähige Sklavin Liu berührt mit wunderschönen Piani […] eine absolut sehenswerte `Turandot` in diesem Festspielsommer.

Franziska Stürz, BR Klassik

 

Ludwig Baumann erzählt in seiner Inszenierung vom Tod und der Macht der Liebe: in klaren Abläufen, gut verständlich, packend und im Einklang mit Musik und Libretto. Bestimmend ist die großflächige Projektion der farb- und fantasiereichen Bühnenmalerei der am Tegernsee lebenden Russin Ekaterina Zacharova. Sie zeichnet auch für die Kostüme verantwortlich, die in stilisierten Formen chinesisches Kolorit beibringen […]  Chor und Orchester trugen das Geschehen. Cornelia von Kerssenbrock, nach langer Krankheit jetzt wieder in ungebrochener Präsenz am Pult, ließ Puccinis Melos voller Intensität aufblühen. Die orchestrale Palette prunkte mit Klangfülle in Puccinis hier `neutönerischer` Harmonik und mischte mit feinsinnigen Lyrismen auf. Der Chor, beinahe allgegenwärtig in chinesisch empfundenem Outfit und Bewegungsvokabular, reüssierte mit Prägnanz und Vielfalt der Stimmungen. Zart schattierten die Chorsänger die Mondbetrachtung und gaben Furioses in der Henkerszenerie von sich, die szenisch nicht plakativ ausgeschlachtet wurde, sondern nur das Geschehen andeutete. Große Oper ereignete sich allemal.

Elisabeth Aumiller, PNP-Regionalausgaben

 

Ein Besuch der ambitionierten Produktion lohnt sich neben der poetischen Ausstattung von Eketarina Zacharova allein schon wegen des Protagonistenpaares, um das manches Theater die Immlinger beneiden dürfte. Titelheldin Trine Møller ist endlich einmal keine schwergewichtige Wagner-Heroine auf Sommerfrische, sondern verfügt über einen tragfähigen lyrisch-dramatischen Sopran, der ohne jede Schärfe mühelos in die Höhe segelt. Statt in einem Dezibel-Duell zu enden, wurde die Rätselszene so zu einem ungewohnt nuanciert gestalteten Schlagabtausch zwischen der männerhassenden Prinzessin und dem todesmutig um ihre Hand werbenden, namenlosen Fremden. Auch, weil Møller in Thomas Paul als Calaf einen zu Recht selbstbewussten Tenorpartner zur Seite hatte, der sein beeindruckendes Rollendebüt mit einem strahlenden `Nessun dorma` krönte.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Die Inszenierung funktioniert über raffinierte Licht- und Videoprojektionen, mit deren Hilfe der Kaiserpalast in der Verbotenen Stadt in Peking und die von Prinzessin Turandot mit Blut besudelten Straßen und Mauern eindringlich dargestellt werden. Der Zuschauer versinkt schnell in der märchenhaften Geschichte der schönen, aber rachsüchtigen und eiskalten Prinzessin und dem unbekannten Prinzen Calaf. Die oft gewaltigen orchestralen Klänge werden vom Festivalorchester Immling – über die Jahre aufgebaut und geleitet von der charismatischen Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock – trefflich gemeistert, so dass sich trotz nicht ganz einfacher Akustik ein großartiges Klangbild ergibt. Die gesanglichen Leistungen in der für Sänger anspruchsvollen Oper sind auf sehr hohem Niveau. Allen voran berührt der wunderbar warme und einnehmende Sopran der Spanierin Beatriz Díaz (Liù), während die dänische Sopranistin Trine Møller mit ihrer vielschichtigen, voluminösen und raumfüllenden Stimme als Turandot beeindruckt […] Höchstes Lob verdient der groß besetzte Festivalchor Immling mit annähernd 100 Sängerinnen und Sängern. Am Ende fließen (nicht nur) bei vielen der weiblichen Zuschauer die Tränen – so sehr ergriffen sind sie von dieser besonderen Inszenierung.

Thorsten Große, orpheus – Oper und mehr

 

„Die Rolle der Sklavin Liù […] wurde mit unvergleichlich eindringlichem, weichem Sopran wunderbar gesungen von der Spanierin Beatriz Díaz, die dafür mit den meisten Applaus des Abends erntete. […] Weitere wichtige Rollen sind die drei Minister Ping (Luthando Qave, Bariton aus Südafrika), Pang (Yu Hsuan Cheng, Tenor, Taiwan) und Pong (Sergiu Sergiu Săplăcan, Tenor, Rumänien), die häufig auf der Bühne, teils witzig, teils dramatisch und schauspielerisch perfekt, das Geschehen auf der Bühne vorantreiben. Ganz besondere, großartige Akzente im Bühnengeschehen setzte Yan Tung Chan aus Honkong: Sie ist Weltmeisterin im Kung-Fu […] Beim frenetischen Abschlussapplaus mit allen Künstlern zeigte sich, dass die Kung-Fu-Meisterin zwar körperlich gesehen `die kleinste` war, von der Bühnenpräsenz her aber wohl eher `die größte`.

Christiane Giesen, Traunsteiner Tagblatt

Wie gewohnt standen auch diesmal wieder hervorragende Interpreten mit ausdrucksstarken Stimmen und ebensolchen schauspielerischen Künsten auf der Bühne und versetzten das Publikum in einem witzigen und tiefsinnigen Abend mit einem herrlichen Sängerensemble in sommerlich-leichte Wiener Operetten-Seligkeit. Es ist wunderbar geglückt, die Leichtigkeit und Unbeschwertheit des Stücks und der Musik, diese Atmosphäre von Wiener Charme, Walzerseligkeit und bitterböser Ironie zu transponieren. Das Festivalorchester Immling unter der temperamentvoll-schmissigen und doch sensiblen Leitung von Kai Röhrig und der große Festivalchor unter der Einstudierung von Cornelia von Kerssenbrock trugen wieder einmal entscheidend zum Gelingen der gesamten Inszenierung bei – und es war ein Genuss für alle Sinne, den Hits und Ohrwürmern zuzuhören.

Joachim Dracke, orpheus – Oper und mehr

 

Schmissig und doch sensibel dirigierte Evan Alexis Christ die beliebte Ouvertüre – das Festivalorchester Immling ließ sich nicht lange bitten und `folgte` seinem mitreißenden Drive mit unbändigem Elan, der – so soll es sein – für die gesamten ohrwurmhaften `Fledermaus`-Hits des Abends ausreichte. Diese musikalische Welle diente dem Gesangsensemble und dem stimmgewaltigen Festivalchor als gesunde Basis, so dass sich alle zusammen in einem originellen, von Nikolaus Hipp kreierten Bühnenbild und in von Wiebke Horn herrlich zur Szenerie passenden Kostümen, voll ausleben konnten […] Die berühmt-berüchtigte Rolle des Gefängniswärters Frosch nutzte Uli Bauer zum kabarettistischen Rundumschlag in bayerischer Sprache […] Für den rotzfrech auf den Leib geschneiderten Text und den urkomischen Auftritt gab es Zwischenapplaus und Bravo-Rufe. Eine `Fledermaus`, die sich sehen lassen kann, eine Versuchung eben.

Kirsten Benekam, PNP-Regionalausgaben

 

In einem modern gestalteten Bühnenbild von Nikolaus Hipp nimmt die Aufführung das eine oder andere Lokalkolorit an. Besonders Gefängniswärter Frosch, dargestellt von Kabarettist und Ude-Darsteller am Nockherberg Uli Bauer, weiß dieses humorig in Szene zu setzen und hat mit einem Hut, den er an einen Wandhaken hängen will, ein ähnliches Déjà-vu-Problem wie Butler James in `Dinner for One` mit dem Eisbärenfell. Gängige Schlager werden kurz angespielt und der Maskenball von Prinz Orlofsky findet kurzerhand in einem Wellnesstempel mit Sauna statt, in etwas bizarrer Anlehnung an das Original, das in einem Badeort nahe Wien spielt. Diese Spaß bringenden Beigaben lenken nicht ab, sondern unterstreichen die Leistung des jungen Ensembles mit meisterhafter Stimmqualität und des Orchesters unter Leitung von Evan Aexis Christ, das die zahlreichen musikalischen Höhepunkte der Fledermaus mit ihrer abwechslungsreichen Dynamik bestens interpretiert.

Petra Kähsmann, Alt-Neuöttinger Anzeiger

 

Heuer wieder dabei ist Nikolaus Hipp als Bühnenbildner. Mit wenigen Versatzstücken, wie einer geschwungenen Mini-Revuetreppe, verwandelt er die schmale Breitwandbühne ins Haus Eisenstein, die Orlofsky-Sauna oder das Gefängnis. Ein paar Hintergrundprojektionen sorgen für Stimmung: Sie überwölben mit gläserner Kuppel die Sauna und weiten bei Rosalindes Csárdás sogar den Blick in die Puszta. […] Kostümbildnerin Wiebke Horn würzt Anzug, Frack und Abendkleid mit Alfreds blumigem Seidensakko zu roten Schuhen und Rosalindes Tüll-Rock in den ungarischen Nationalfarben. Bestens aufgelegt singt und spielt sich das `Fledermaus`-Ensemble in diesem Ambiente durch Thomas Peters` muntere Inszenierung, heftig animiert von Evan Alexis Christ am Pult des aufgekratzten Festival-Orchesters.

Gabriele Luster, Münchner Merkur

 

Die besondere Wirkung der Operette basiert aber keineswegs nur auf der Musik, sondern ist ein Gesamtkunstwerk aus Choreografie, Texten und Schauspiel. Alle Darsteller, besonders die wandlungsfähige Kammerzofe Adele (Jennifer Zein) und ihre Schwester Ida (Caren Maxerath) glänzen neben ihren fein modulierenden Sopranstimmen auch mit schauspielerischen Talenten.

Christiane Giesen, Traunsteiner Tagblatt

 

Mozarts `Don Giovanni` ist ein dramma giocoso, und den Witz der Vorlage nimmt die Regisseurin Verena von Kerssenbrock beim Wort. […] Diese überzeugend gearbeitete Inszenierung braucht keine tragische Fallhöhe. Die Tragik zeigt sich ganz subtil im Detail: Menschen verfallen einem Blender, der sich schon längst zugrunde gerichtet hat. […] In dieser Welt regiert der Schein. Das Haben-Wollen, das Begehren. Da segelt für Zerlina – wie im Märchen – das Brautkleid vom Himmel. Ganz nah und doch unerreichbar. In Don Giovannis Ständchen tanzen weiß beschuhte Damenfüße – und verschwinden, bevor er sie greifen kann, hinter den sich schließenden Türen. Und Leporello enthüllt in seiner Registerarie als Metapher von Don Giovannis Eroberungen eine imposante Wand mit Hunderten von Damenschuhen. Dekorative Trophäen einer großen Eroberer-Vergangenheit […] Dank der musikalischen Umsetzung entwickelt die Geschichte schon in den eineinhalb Stunden bis zur Pause einen gewaltigen Sog. Herausragend in dem packend singenden Ensemble sind Herr und Diener: Modestas Sedlevicius als aalglatt-eleganter und doch schmieriger Don Giovanni mit Pelzkragen und rotem Schuhwerk – und der zurecht umjubelte Leporello des Ilya Lapich, ein auf den Punkt präziser Komödiant mit herrlichem Bariton. Cornelia von Kerssenbrock leitet ein furios und mitreißend aufspielendes Immlinger Festivalorchester. Immling liefert hier pralles, saftiges, erotisch aufgeladenes Musiktheater.

Michael Atzinger, BR Klassik

 

Mozarts Oper gibt Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock Gelegenheit, nach der monumentalen `Turandot` zum Festivalstart und einer `Fledermaus` nun ein weiteres Mal die stilistische Bandbreite ihres Orchesters unter Beweis zu stellen: in frischem, historisch informiertem Tonfall, den man sich mit den barocken Experimenten zurückliegender Jahre erarbeitet hat. Schon die ersten Takte der kompromisslos vorangetriebenen Ouvertüre ziehen das Publikum ins Geschehen. Auch im weiteren Verlauf lässt Kerssenbrock die Zügel nur selten locker – es sei denn als bewusst gesetzten Kontrast […] Eine dicht gearbeitete Aufführung, die mit Modestas Sedlevičius einen ebenso eleganten wie kultiviert singenden Don Juan aufbieten kann, der manchmal beinahe manisch-depressive Züge hat.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Schnörkellos, aber doch virtuos gezeichnet, mit geschmackvoller Eigenwürze und einer umjubelten Ensembleleistung, traf die Inszenierung voll den Nerv des Premierenpublikums […] Verena von Kerssenbrocks Inszenierung zeigt eine klare Linie, setzt sich intensiv mit allen `Zwischentönen` auseinander. Dabei wird sie der Bezeichnung der Operngattung `dramma giocoso` absolut gerecht: Sie schafft den Spagat zwischen ernsten und komischen Elementen, ohne sich eine inszenatorische (Ver-) Zerrung zuzuziehen […] Kraftvoll und leidenschaftlich leitete Cornelia von Kerssenbrock ein gefühlvoll aufgeladenes Immlinger Festivalorchester, das mit großer Intensität der Mozart-Oper ein musikalisches Fundament lieferte und so Solisten und Festivalchor präzise die richtigen Bälle zuspielte: Fruchtbarer Nährboden einer durchweg gelungenen Opernproduktion, für die es in Immling zurecht Riesenapplaus gab.

Kirsten Benekam, PNP / Regionalausgaben

Unter der Leitung von Taro Harada (musikalische Einstudierung von Lukas Gahabka, Student an der Musikhochschule München und zugleich als Esel einer der Hauptrollen im Musical) ging ein energie- und schwungvoll aufgeladenes 20-köpfiges Orchester mit ausgelassener Musizierfreude ans Werk. Immer wieder schade, aber eben schwer zu ändern, dass die Orchestermusiker für das Publikum im Orchestergraben `unsichtbar` sind. Leisten sie doch Großes und schmückten die Premiere mit klangvoller Extravaganz in höchst lobenswerter Virtuosität. Regisseurin Verena von Kerssenbrock sah ihre sing-, tanz- und spielbegeisterte Bande knallbunter Märchenfreaks in Hochform aus den Kulissen wachsen […] Die Bühne wurde bunt und bunter, das Publikum konnte sich an der schrillen Vielfalt von liebevoll gestalteten Kostümen und der kunstvollen Maske (Sanna Dembrowski und Mia Philipps) kaum satt sehen. Es wurde getanzt (Choreografien von Andrea, Robert und Tanja Honner, in Kooperation mit dem Tanzensemble der Dance Academy Pro People), gesungen, musiziert und gespielt bis sich die (Theater-) Balken bogen – von Premieren-Lampenfieber ebenso wenig eine Spur, wie von Unsicherheit beim ersten Publikumskontakt. Aus Holz gefertigte überdimensionierte Märchenfiguren auf Rollbrettern dienen als moderne mobile Kulisse und sind zugleich Teil der Projektionsfläche für grandioses Video- und Lichtdesign (Simon Kreisel und Maximilian Ulrich) […] Dieses (Musical-)Märchen ist eine bunte und lehrreiche, eine klingende und singende, eine tanzende und lachende Wundertüte, die man nicht oft genug entdecken kann.

Kirsten Benekam, OVB / PNP-Regionalausgaben

 

Unter der Regie von Verena von Kerssenbrock entstand mit `Mozarts magische Manege` eine reizende Kinderoper mit Musik von Mozart, die im Rahmen des Immling Festivals als wahrer Lockruf guten Geschmacks vor köstlich amüsierten Kinderaugen Uraufführung feierte. Nach intensiver Probenarbeit mit hoch motivierten Kindern zwischen fünf und 13 Jahren war das Süppchen aus wohl ausgewählten Werken fertig gekocht und schmeckte dem Publikum ganz köstlich. Gut gewürzt und wunderbar `arrangiert`, unter der musikalischen Leitung und Einstudierung von Lukas Gahabka, gab der Kinder-Festivalchor zusammen mit Gesangssolisten in kunstvoller Kostümierung (Sabine Lutter) eine ansprechend wie anspruchsvolle Auswahl aus Mozarts Werken in kindgerecht kreativer Verpackung in amüsanter Rahmenhandlung zum Besten. Für die musikalische Einrichtung zeichnete Iris Schmid verantwortlich, die witzigen Dialoge lieferten Verena von Kerssenbrock und Florian Maier. Dass das bunte Treiben dermaßen zündet und sogar `Wolferl` höchst persönlich aus der Versenkung lockt, hätte wohl keiner geglaubt […] Das Premierenpublikum konnte sich jedenfalls kaum von den musikalischen, grandios spielenden und singenden kleinen und großen `Helden` trennen und spendete begeistert Applaus.

Kirsten Benekam, OVB / PNP-Regionalausgaben

2018

Im Festspielhaus von Immling wird Verdis Grand Opéra zum tragischen Ringen des Einzelnen mit den Abgründen der Macht. Nirgends wird das deutlicher als in der atmosphärisch hochaufgeladenen Begegnung zwischen Filippo II. (Oleksandr Pushniak) und dem Großinquisitor (Gelu Dobrea) im dritten Akt. Während sich der greisenhafte Kirchenmann in seinem unerbittlichen Glauben an die Macht sogar aus dem Rollstuhl erhebt, sinkt die wuchtige Gestalt des Basses Oleksandr Pushniak in sich zusammen. Der König wird hier in seinem aschgrauen Kaftan zum Hausknecht der Inquisition, der dem Machterhalt seine Vernunft ebenso wie seine Freundschaft zu Rodrigo unterwirft. Es ist eines der stärksten Bilder der überaus ambitionierten Inszenierung des Regisseurs Stefano Simone Pintor,die ebenso reduzierte wie eingängige Szenen schafft. Das liegt auch am äußerst gelungenen Bühnenbild. Es besteht aus einer einzigen grauen, eisbergartig aus der Bühne ragenden Projektionsfläche. Der Kampf zwischen Macht und Vernunft kann sich hier in immer neuen Variationen von Licht und Schatten entfalten, unterstützt von einem pfiffigen Farbkonzept, das schon mal den Text unterläuft. Héctor Lopéz als Don Carlo meistert dabei die langen,hoch geschriebenen Phrasen seiner Titelpartie mit der Lässigkeit des Routiniers, der erst zwei Tage zuvor erfahren hatte, einspringen zu müssen.

Thomas Jordan, Süddeutsche Zeitung

 

Umso glutvoller wirkt Verdis Musik aus der Hand von Lorenzo Coladonato. Der in Mailand ausgebildete Dirigent lockt aus dem Immlinger Festivalorchester einen beachtlich schönen Klang, liefert optimale Tempi und die ideale Balance für die extrem exponierten Solisten. Der Festivalchor Immling gestaltet die großen wie die kleinen Chorszenen musikalisch großartig, blitzsauber auch die Prozessionen der Mönche durch den Zuschauerraum. Der Komplexität des Werkes wird man in Immling in allen Bereichen gerecht […] gute drei Stunden herrliche Musik in geschmackvoll-schlichter Inszenierung.

Franziska Stürz, BR Klassik

 

Regisseur Stefano Simone Pintor kennt das Haus von seiner gelungenen Produktion der „I vespri siciliani“ aus dem Vorjahr und beweist mit einem klug balancierten „Don Carlo“ erneut, dass er ein gutes Händchen für Verdi hat. Der Italiener weiß mit der speziellen Raumsituation geschickt umzugehen und versteht es, ohne große Bühnentechnik eindrucksvolle Bilder zu zaubern […]
Die sängerische Krone des Abends gebührte Kate Allen, die als von Eifersucht und Schuld zerfressene Prinzessin Eboli eine glanzvolle Vorstellung bot und diese mit einem heftig akklamierten „O don fatale“ veredelte. Ähnliche Ovationen bereitete das Publikum dem makellosen Posa von Slawomir Kowalewski. Er verkörperte nicht nur den vertrauenswürdigen Freund, sondern verteidigte im Duett mit dem König, das Pintor als öffentliche Anhörung inszenierte, auch sängerisch seinen Standpunkt.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Die Massenszenen fügen sich in wohl ausgearbeiteter Bewegungschoreografie ins Geschehen, zeichnen kraftvolle Bilder einer grauen Masse von Volk oder Mönchen, die immer im richtigen Moment und in passendem Rhythmus, den Szenerien eindrucksvolle Dramatik verleihen. Dazu kunstvoll ausgeklügelte Schattenspiele, sowohl in kleiner, als auch in überdimensionierter Projektion. Auf dem Scheiterhaufen der Inquisition lodern Stühle – Im Labyrinth der Seelen als Metapher zu den der kirchlichen Macht zum Opfer gefallenen Individuen: Ketzer, die das Volk und vor allem die Kirche brennen sehen will. Ein eindrucksvoller Vergleich, der in den Zuschauern Gänsehautschauer auslöste. Die Leistung des Opern-Ensembles war überragend: Tenor Carlo (Hector Lopez), der mit Vehemenz und expressiver Ausgestaltung den Spagat zwischen leidenschaftlicher Liebe und abgrundtiefer Verachtung schafft. Stimmlich immer auf dem Punkt. Der brillante Bass Filippo II. (Oleksandr Pushniak) schwankt zwischen quälendem Misstrauen und verzweifelter Einsamkeit. Sopranistin Elisabetta (Anna Patrys) – stimmgewaltig, strahlend, mit großer empathischer Gabe.

Kirsten Benekam, PNP / Regionalausgaben

Regisseur und Intendant Ludwig Baumann ist mit dieser Neuproduktion ein Wurf gelungen, der die altbekannte Geschichte behutsam aktualisiert, das Stück dabei aber nie verrät […] Dass es trotzdem nicht zu technisch oder gar nüchtern wird, dafür sorgen unter anderem die in satten Ölfarben verewigten Pariser Straßenszenen von Ekaterina Zacharova, deren Gemälde in den sonst weißen Bühnenraum projiziert werden und das pulsierende Leben der französischen Metropole treffend einfangen. Ganz zu schweigen vom emotionalen Schlussbild, das der sich tragisch zuspitzenden Musik eine rührselige Erinnerung an unbeschwerte Zeiten entgegensetzt und dem Publikum so einen zusätzlichen Stich ins Herz versetzt […]
Hand in Hand mit dem typgerecht besetzten Ensemble, das seine Arien und Duette jenseits aller Wunschkonzert-Seligkeit lebt, gelingt so etwas, das man als abgebrühter Operngänger schon nicht mehr für möglich hält: dass Puccinis beinahe totgespielter Schmachtfetzen auf einmal wieder richtig berührt.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Vor allem aber wird prachtvoll gesungen, besonders Ysmanov kleidet die anspruchsvolle Tenorrolle in einen schmelzenden, in der Höhe aufblühenden lyrischen Belcanto. Sylwia Olszynska als Mimì verzaubert mit güldenem Timbre und rührt mit ihrem leisen Tod tief an, Gloria Giurgola als Musetta hingegen tupft die Höhe so graziös an, dass man ihr ihre gespielte Zickigkeit schnell verzeiht. So soll es sein. Hochprofessionell ist auch das vornehmlich aus regionalen Kräften zusammengesetzte Festivalorchester. Der italienische Dirigent Lorenzo Coladonato holt aus der nur unwesentlich reduzierten Streicherbesetzung mehr als das Mögliche heraus. Vor allem aber trifft er mit flüssig bewegten Tempi den Konversationston der Musik genau, auch die vielen frei in der Luft schwebenden oder vorantreibenden Rubati sind noch in den Nebenstimmen sicher koordiniert. Die gesamte Produktion ist so erstklassig und inspiriert, dass auch auswärtige Besucher die gut einstündige Fahrzeit durch die herrliche Landschaft nicht bereuen werden. Hinfahren!

Michael Bastian Weiß, Abendzeitung München

 

Ludwig Baumann erzählte in seiner Inszenierung die meist gespielte Oper der Welt in seiner eigenen Sprache, ließ seiner offensichtlich blühenden Fantasie freien Lauf und infizierte die rasch entzückten Zuschauer mit frischem Opernglamour à la bonne heure. Die gesamte Inszenierung erinnerte an ein buntes Knallbonbon. Zwischen dem Hausen in einer Künstler-WG und dem lustigen Treiben auf dem Weihnachtsmarkt am heiligen Abend, verzauberten Schmacht-Arien vor dem Hintergrund des glaubhaft nachgezeichneten Savoir-vivre der Pariser Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Zu den visuellen Attacken positiver Art gesellten sich schon bald mitreißender Gesang eines optimal besetzten Opernensembles in harmonischer Begleitung eines schwungvoll agierenden Orchesters […]
Hervorheben konnte man bei dieser Premiere beim besten Willen keinen der Sänger. Gäbe es eine Steigerung von brillant, so würde die Ludwig Baumanns Inszenierung schmeicheln. Und weil das beste Lob zum Schluss am nachhaltigsten wirkt, sei die brillante(-ste) Leistung des Festivalorchesters Immling unter der Leitung von Lorenzo Coladonato sowie des großartigen Festivalchor Immling mit großem Lob gekürt.

Kirsten Benekam, PNP / Regionalausgaben

Verena von Kerssenbrocks Freischütz-Inszenierung zielt in symbolhaften Bildern auf Kernbotschaften, eint das Fantastische mit dem Morbiden. Mit beeindruckenden Bildern macht sie mit von Webers großartiger Musik das Ringen von Gut und Böse sichtbar. Das Immling Festival schöpft aus dem Vollen: Spitzenbesetzung der Gesangssolisten, ein hoch motivierter, zusammengewachsener Chor in Bestform, der sich wunderbar multifunktional einsetzen lässt, und im Orchestergraben, unter der Leitung von Evan Alexis Christ, keine Geringeren als die Münchner Symphoniker. Das Bühnenbild (Nikolaus Hipp) bietet viel Freiraum für inszenatorische Überraschungsmomente […]
Das Opernensemble zeigte sich in Hochform, überzeugte gesanglich in allen Rollen […] Katja Bördner als Agathe, glaubhaft brav und fromm mit anrührender Innigkeit in ihrem strahlkräftigen Sopran. Josefin Feiler als Ännchen war eine Wucht, füllte ihre Rolle nicht nur stimmlich, auch darstellerisch mit komödiantischem Glanz und brachte Schwung in die Szenen. Johan Weigel als Max, mit elegantem Tenor, nur in seiner Rolle hin und her gerissen, stimmlich ohne Makel, wie auch Kosma Ranuer als Kaspar, in seiner Verwegenheit voll überzeugend […] Gut gezielt – Geschmack getroffen: Mit tosendem Beifall bedankte sich das Premierenpublikum für einen berauschenden Opernabend.

Kirsten Benekam, PNP / Regionalausgaben

 

Szenisch wie musikalisch blieben wenig Wünsche offen […] Stimmlich sorgt Katja Bördner (Agathe) für die magischen Momente dieser Aufführung: so zart, so schön – bei ihren Arien hält das Haus den Atem an. An Katja Bördners Seite: ein entzückendes Bühnentier als Ännchen – keck, liebenswert, mitfühlend. Mit jubelnden Spitzentönen schickt Josefin Feiler ihre Zuversicht und Lebensfreude in den finsteren “Freischütz”-Wald […] Voll bezaubernder Innigkeit die Brautjungfern, stimmstark und wuchtig der Immlinger Festspielchor […] Die Münchner Symphoniker unter Leitung von Evan Alexis Christ begleiten farbig und sensibel […] Für wohligen Grusel sorgt eine fabelhafte Lichtregie samt allerhand effektvoll an den Bühnenhimmel projiziertem fliegenden und vorbeihuschenden Nachtgetier. Das Immling Festival kann musikalisch und szenisch seit Jahren schon sehr, sehr viel. Jetzt kann es auch noch Videokunst. Respekt!

Michael Atzinger, BR Klassik

 

In Morgentau-Stimmung dirigiert der zackige Evan Alexis Christ, der kurzfristig die musikalische Leitung von der erkrankten Cornelia von Kerssenbrock übernommen hat, die überzeugenden Münchner Symphonikern die romantische Ouvertüre in der durchaus beachtlichen Akustik der Halle. Ein weißer und ein schwarzer Dämon ringen tanzend und holzschnittartig um Gut und Böse, bevor sich der Jägerchor polternd Einlass verschafft […]  Stimmstark wird der Eremit von Kai Wegner in Sandalen intoniert, der gemeinsam mit Modestas Sedlevičius als Fürst Ottokar einen sängerischen Höhepunkt setzt.

Anna Schürmer, Münchner Merkur

Die drei Hauptdarsteller der Oper „Orpheus und Eurydike“, die nun Premiere feierte, sind Finalisten des Gesangswettbewerbs und stellten ihr Können auf der Bühne grandios unter Beweis. Die mittlerweile fünfte Ba-Rock-Oper handelt vom plötzlichen Tod Eurydikes und dem Versuch Orpheus`, seine Geliebte aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Seine Trauer wird dabei für das Publikum so greifbar, fast zum eigenen Herzschmerz, dass die gedrückte Stimmung kaum zu ertragen erscheint […] Eines jedoch ist völlig klar: Die Leistungen der Darsteller, des Orchesters und des Festivalchors sind absolut hervorragend. Dem Ensemble von Immling gelingt es, die Klaviatur der Emotionen derart sicher und intensiv zu bespielen, dass das Publikum komplett in ihren Bann gezogen ist.

Valentina Antonucci, Süddeutsche Zeitung

 

Mit dem plötzlichen Tod Eurydikes […] beginnt ein langer Prozess des Heilens für den Titelhelden. Der hat in Modestas Sedlevičius einen Interpreten, der mit hell timbriertem Bariton gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen leiser Trauer und wild aufbäumender Verzweiflung balanciert, dem aber gleichzeitig die nötigen Klangfarben für die langsam aufkeimende Hoffnung und für die Erinnerungen an glücklichere Zeiten zur Verfügung stehen. An seiner Seite überzeugen dabei nicht nur die mit warmem Sopran punktende Eurydike von Maryna Zubko und die etwas leichtgewichtige, aber stimmlich umso agilere Rachel Croash als Amor, sondern vor allem Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock. Sie findet nach Verdi und Donizetti nun einen Draht zu Gluck und kultiviert mit ihrem hochmotivierten Orchester einen schlanken, historisch informierten Klang. Selbst das berühmte „Che farò senza Euridice“ präsentiert sich so, ganz im Sinne des Opernreformators Gluck, nicht als großer rührseliger Gefühlsausbruch, sondern im besten Sinne des Wortes als dem Text und der Inszenierung dienende Theatermusik. Ein ebenso überraschender wie gelungener Abend, der einen der stimmigsten Immlinger Festspieljahrgänge seit Langem abrundet.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Unter der musikalischen Leitung von Cornelia von Kerssenbrock setzte die Inszenierung von Ludwig Baumann Glucks Werk eine neue glänzende Krone auf: Glucks „Reformoper“ erfährt in der jüngsten Produktion der Festspiele Immling mit einem grandios aufgestellten Festivalchor, einem famosen Festivalorchester und einer ausdrucksstarken, detailliert gearbeiteten Tanzchoreographie (Dominique Aref, Andrea, Robert und Tanja Honner) eine zeitgemäße Adaption, frei von Schnörkeln und irrwitziger Abstraktion. Große emotionsgeladene Dramatik liefert den Stoff für eine Operninszenierung mit psychologisch durchleuchteten Verhaltensweisen der einzelnen Figuren […] Eine Opernpremiere, die in vielerlei Hinsicht Brücken schlägt, Klischees bricht, Horizonte erweitert. Eine sensible psychoanalytische Aufarbeitung eines uralten Stoffs vereint Gesang, Orchester, Tanz und Pantomime in gleichem Maße […] Die Opernsänger brillierten nicht nur stimmlich, sondern auch in ihrer expressiven Körperarbeit. Die Tänzer waren immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ein unvergesslicher Opernabend, für den sich das Premierenpublikum mit einem nicht enden wollenden Applaus und lautstarken Bravorufe bedankte.

Kirsten Benekam, PNP / Regionalausgaben

 

Die ukrainische Sopranistin Maryna Zubko […] überzeugt später mit jubelnder Wiedersehensfreude und abgrundtiefer Verzweiflung […] Diese Herrlichkeit hat noch einen zweiten Namen: Modestas Sedlevičius. Der litauische Bariton, hörbar liedgeschult, packt das gleißende Glück und den stechenden Schmerz des Orfeo wie selbstverständlich in seine großartig geführte Stimme. Edel, zupackend, vor Leiden und Leidenschaft sich verzehrend. Orfeo wird übrigens am Ende als geheilt entlassen – aber in welche Zukunft? Sehen – und vor allem hören Sie selbst. Es lohnt sich.

Michael Atzinger, BR Klassik 

2017

Heuer wagte man sich bei der Eröffnungspremiere mit „I vespri siciliani“ an eine deutlich seltener anzutreffende, nicht minder packende Rarität aus der Feder von Giuseppe Verdi. Entstanden im Anschluss an „La traviata“, hat auch die 1855 aus der Taufe gehobene „Sizilianische Vesper“ alles, was man sich vom Komponisten erwartet. Eingängige Melodien, effektvolle Chorszenen […] Cornelia von Kerssenbrock […] schlägt schon in der Ouvertüre energische Tempi an und lässt auch im weiteren Verlauf des Abends nichts anbrennen. Manchmal wünscht man sich fast, Kerssenbrock würde sich mehr Zeit nehmen – so wie es ihr etwa in den gefühlvollen Momenten zwischen Arrigo und Elena gelingt, die sie mit den bestens aufgelegten Münchner Symphonikern einfühlsam balanciert. Aber die Kontrastdramaturgie geht auf und entlässt das Publikum am Ende fast atemlos in die klare Sommernacht. So lässt man sich eine Verdi-Ausgrabung gefallen.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Der junge italienische Regisseur Stefano Simone Pintor verlegt für seine „Sizilianische Vesper“ den politischen Konflikt zwischen Volk und Besatzern in eine ewig existierende kriegerische Welt zwischen Mittelalter und heute. Das naiv-abstrakte Bühnenbild von Nikolaus Hipp besteht aus Bambusgerüsten und aufgespannten hellen Tüchern, aus denen das Volk in pittoresken Kostümen aus der Verdizeit hervorquillt. Die brutalen französischen Soldaten tragen dagegen Uniformen aus dem 20. Jahrhundert und marodieren mit gezückten Säbeln. Eine beachtliche szenische und musikalische Leistung des Immlinger Festivalchores […] Im Orchestergraben der Reithalle gelingt Cornelia von Kerssenbrock mit den Münchner Symphonikern eine echte Verdi-Überraschung. Die Musiker bleiben der enormen Bandbreite von Verdis Tonsprache nichts schuldig: Dumpf stocken die Töne in bedrohlicher Atmosphäre, dann bäumen sich große Eruptionen des Aufbegehrens auf, die Musik tänzelt und flirrt verspielt in den Liebesarien und ist von Anfang bis Ende hervorragend auf das Bühnengeschehen und die Solisten abgestimmt […] Alles in allem bietet die Immlinger Produktion […] einen eindrucksvollen Verdiabend mit hohem musikalischem Seltenheitswert.

Franziska Stürz, BR Klassik

 

Dass dieses monumentale Verdi-Opus zu den eher seltener aufgeführten Opern zählt, liegt sicher nicht an der Musik, die voller Schönheit ist und ein starkes Verdi–Profil zeigt […] Pintor baut Spannung auf und hat in den jungen Solisten und dem Immlinger Festivalchor darstellerisch formbares “Material”. Die Müncher Symphoniker und ihre Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock sind ein gutes Team. Vor allem nach der Pause entwickelt sich der Orchesterklang differenzierter und lässt Verdis Tonsprache leuchten zwischen empfindsamer Tonmalerei und dramatisch auftrumpfender Emphase.

Elisabeth Aumiller, PNP / Regionalausgaben

 

Die Geschichte vom brutalen Aufstand der Sizilianer gegen die französischen Besatzer ist durchaus bewegend erzählt, das eigentliche Drama spielt sich aber musikalisch ab. Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock treibt die Münchner Symphoniker zu explosiver Emphase, begleitet trotz des Muts zu plakativen Effekten stets sängerfreundlich. Und die sind teilweise Weltklasse an diesem Abend. Besonders die beiden dunklen Stimmen des Abends – der Bassbariton Stefano Meo als Monforte und der Bass Alexander Teliga als Procida – verfügen über Stimmen mit enormer Durchschlagskraft und beeindruckender Sensibilität im Piano. Tenor Angelo Fiore (Arrigo) bewältigt die Partie mit den zahlreichen hohen Cs und Ds souverän.

Jesko Schulze-Reimpell, Donaukurier

Ein rundum stimmiger Opernabend ist hier gelungen, der sich bereits als ein Immlinger Höhepunkt empfiehlt […] Mit hervorragender Personenführung, beim Chor wie bei den Solisten, schafft die Regisseurin ein quirliges Geschehen voller Lebendigkeit, Humor und ebenso blendender wie überzeugender Charakterisierung. Das junge Sängerensemble punktet mit hochkarätigen Leistungen, gesanglich wie darstellerisch, und würde auch in so manch anderem renommierten Operntheater ein Glanzlicht setzen […] Last but not least gebührt der Kapitänin Cornelia von Kerssenbrock und dem Festivalorchester Immling großes Lob für eine spritzige, dynamische und spannungsreiche musikalische Auslotung des melodischen Reichtums in Donizettis Partitur. Ein Abend, der Freude macht in seiner Geschlossenheit, Unbeschwertheit, musikalischen und sängerischen Qualität.

Elisabeth Aumiller, PNP / Regionalausgaben

 

Fein und filigran – wie von Donizetti komponiert – musiziert das wache und sensible Immlinger Festivalorchester. Melancholisch schmachtend, keck auftrumpfend, zart begleitend – souverän zaubert die Dirigentin die vielen Farben der Partitur mit ihren Musikerinnen und Musikern […] Begeisternd der in bester Buffo-Manier prächtig aufdrehende und doch wunderbar kontrollierte Sergio Foresti als Dulcamara – kostümiert in der Manier eines etwas angejahrten Piraten Jack Sparrow […] Dafür hat [Nemorino] die schönste Arie – und Chuanliang Wang hat die Ausstrahlung und die Stimme dafür: nicht ganz ungefährdet in der Mittellage, aber mit viel Schmelz und noch mehr Glanz in der Höhe. Donizettis „Liebestrank“ auf Gut Immling: macht nicht seekrank, dafür – wie sich’s gehört – leicht beschwipst und viele Premierenbesucher glücklich.

Michael Atzinger, BR Klassik

 

Das Ruder fest in der Hand hat […] Cornelia von Kerssenbrock, die sich durch ihre Arbeit in Immlig die vier Kapitänsstreifen auf der schmucken Uniform längst verdient hat und die mit komödiantisch leichter Hand durch alle Tiefen und Untiefen der Partitur steuert […] Elisa Cenni bringt neben ihrer sympathischen Ausstrahlung ebenfalls einen agilen Sopran mit, von dem sich die Herren in Bann schlagen lassen. Ähnlich gut gezeichnet sind der in sie verliebte Tollpatsch Nemorino und dessen Nebenbuhler Belcore […] Carlo Checchi hat sichtlich Spaß, den eitlen Gockel mit einem Übermaß an Selbstbewusstsein auszustatten und lässt nicht nur in vokaler Hinsicht die Muskeln spielen. So legt er zwischen seinen virtuos vorgetragenen Nummern schon mal ein paar angeberische Liegestütze ein. Anfangs noch tapsig durchs Geschehen stolpernd kann ihm der Nemorino von Chuanliang Wang jedoch zumindest in Sachen Wohlklang mehr als Paroli bieten. Und dies nicht erst beim Hit “Una furtiva lagrima”, mit dem er neben Adinas Herz auch das Publikum endgültig für sich erobert.

Tobias Hell, Münchner Merkur

Die drei Hauptdarsteller der Oper „Orpheus und Eurydike“, die nun Premiere feierte, sind Finalisten des Gesangswettbewerbs und stellten ihr Können auf der Bühne grandios unter Beweis. Die mittlerweile fünfte Ba-Rock-Oper handelt vom plötzlichen Tod Eurydikes und dem Versuch Orpheus`, seine Geliebte aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Seine Trauer wird dabei für das Publikum so greifbar, fast zum eigenen Herzschmerz, dass die gedrückte Stimmung kaum zu ertragen erscheint […] Eines jedoch ist völlig klar: Die Leistungen der Darsteller, des Orchesters und des Festivalchors sind absolut hervorragend. Dem Ensemble von Immling gelingt es, die Klaviatur der Emotionen derart sicher und intensiv zu bespielen, dass das Publikum komplett in ihren Bann gezogen ist.

Valentina Antonucci, Süddeutsche Zeitung

 

Mit dem plötzlichen Tod Eurydikes […] beginnt ein langer Prozess des Heilens für den Titelhelden. Der hat in Modestas Sedlevičius einen Interpreten, der mit hell timbriertem Bariton gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen leiser Trauer und wild aufbäumender Verzweiflung balanciert, dem aber gleichzeitig die nötigen Klangfarben für die langsam aufkeimende Hoffnung und für die Erinnerungen an glücklichere Zeiten zur Verfügung stehen. An seiner Seite überzeugen dabei nicht nur die mit warmem Sopran punktende Eurydike von Maryna Zubko und die etwas leichtgewichtige, aber stimmlich umso agilere Rachel Croash als Amor, sondern vor allem Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock. Sie findet nach Verdi und Donizetti nun einen Draht zu Gluck und kultiviert mit ihrem hochmotivierten Orchester einen schlanken, historisch informierten Klang. Selbst das berühmte „Che farò senza Euridice“ präsentiert sich so, ganz im Sinne des Opernreformators Gluck, nicht als großer rührseliger Gefühlsausbruch, sondern im besten Sinne des Wortes als dem Text und der Inszenierung dienende Theatermusik. Ein ebenso überraschender wie gelungener Abend, der einen der stimmigsten Immlinger Festspieljahrgänge seit Langem abrundet.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Unter der musikalischen Leitung von Cornelia von Kerssenbrock setzte die Inszenierung von Ludwig Baumann Glucks Werk eine neue glänzende Krone auf: Glucks „Reformoper“ erfährt in der jüngsten Produktion der Festspiele Immling mit einem grandios aufgestellten Festivalchor, einem famosen Festivalorchester und einer ausdrucksstarken, detailliert gearbeiteten Tanzchoreographie (Dominique Aref, Andrea, Robert und Tanja Honner) eine zeitgemäße Adaption, frei von Schnörkeln und irrwitziger Abstraktion. Große emotionsgeladene Dramatik liefert den Stoff für eine Operninszenierung mit psychologisch durchleuchteten Verhaltensweisen der einzelnen Figuren […] Eine Opernpremiere, die in vielerlei Hinsicht Brücken schlägt, Klischees bricht, Horizonte erweitert. Eine sensible psychoanalytische Aufarbeitung eines uralten Stoffs vereint Gesang, Orchester, Tanz und Pantomime in gleichem Maße […] Die Opernsänger brillierten nicht nur stimmlich, sondern auch in ihrer expressiven Körperarbeit. Die Tänzer waren immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ein unvergesslicher Opernabend, für den sich das Premierenpublikum mit einem nicht enden wollenden Applaus und lautstarken Bravorufe bedankte.

Kirsten Benekam, PNP / Regionalausgaben

 

Die ukrainische Sopranistin Maryna Zubko […] überzeugt später mit jubelnder Wiedersehensfreude und abgrundtiefer Verzweiflung […] Diese Herrlichkeit hat noch einen zweiten Namen: Modestas Sedlevičius. Der litauische Bariton, hörbar liedgeschult, packt das gleißende Glück und den stechenden Schmerz des Orfeo wie selbstverständlich in seine großartig geführte Stimme. Edel, zupackend, vor Leiden und Leidenschaft sich verzehrend. Orfeo wird übrigens am Ende als geheilt entlassen – aber in welche Zukunft? Sehen – und vor allem hören Sie selbst. Es lohnt sich.

Michael Atzinger, BR Klassik 

2016

Eine leichtfüßige Inszenierung mit Tiefgang ist den Kerssenbrock-Schwestern mit ihrer – vor dem Hintergrund einer sich zunehmend radikalisierenden Gesellschaft – sehr heutigen Interpretation gelungen.

Angela Pillatzki, APPLAUS Kultur-Magazin

 

Mit einem überwiegend hervorragend jungen Sängerensemble und der kompetenten musikalischen Leitung von Cornelia von Kerssenbrock am Pult erwiesen sich die Festspiele Immling einmal mehr als bedeutendes Forum für die Entdeckung erstklassiger Stimmen. Allen voran reüssierte der junge chinesische Tenor Chuanliang Wang mit einem sensationellen Rollendebüt
als amino.

Elisabeth Aumiller, Passauer Neue Presse / Regionalausgaben

 

Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock verfolgt im Orchestergraben zumeist ein historisch informiertes, schlankes Klangideal, durch das die jungen Sänger entspannt ans Werk gehen können. Der Chinese Chuanliang Wang singt einen selbstbewussten Prinzen, der nach beinahe schon zu dramatischem Beginn schnell zurück zum weichen Mozart-Ton findet. Von Anfang an die Sympathien auf seiner Seite hat – wie kaum anders zu erwarten – Maximilian Krummen, der mit noblem Bariton einen ebenso geschmeidigen wie zupackenden Papageno singt.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Die Geschichte (…) ist stimmig und völlig nachvollziehbar auf die Bühne gebracht. Weiß geschminkte Gesichter, clownähnliche Masken, böse Schlangen, die gerade mal zwei Hände lang sind, Wundertüten, die verteilt werden, das alles bringt ein Schaustück zum Genießen auf die Bühne.

Manfred Drescher, Der Opernfreund

 

Titelheldin Iryna Zhytynska muss sich dankenswerterweise nicht tief dekolletiert den Männern an den Hals werfen, sondern strahlt im bodenlangen schwarzen Kleid eine Aura des Unnahbaren aus, die diese Frau für die Herren nur umso begehrenswerter erscheinen lässt.“ „Größter Pluspunkt der Produktion bleiben aber die Münchner Symphoniker, auch sie Stammgäste in Immling, die Bizets ohrwurmgespickte Partitur unter der teilweise fast schon veristisch anmutenden Leitung Cornelia von Kerssenbrocks in satten Farben zum Leuchten bringen.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Temperamentvoll feuerte das Orchester die Sänger und den Chor an, wobei es immer sehr ausgewogen spielte und die Protagonisten nie überdeckte.

Amelie Pauli, BR Klassik

 

Multitaskingqualitäten beweist auch der Immlinger Festivalchor. Ob als jubelnder Fanclub von Escamillo, Schmugglerbande mit Beutefrauen, Bürohengste mit Triebstau, Sparringpartner für den Torero oder Streitschlichter: immer zeigt er sich den szenischen und musikalischen Anforderungen gewachsen.“ Oper sollte auch Stoff zur Diskussion liefern. Darüber gänzlich erhaben war die Leistung der Münchner Symphoniker. Was dieser hochprofessionelle Klangkörper unter dem Dirigat von Cornelia von Kerssenbrock an dynamischen Feinheiten, Präzision und homogener Klangqualität bot, war ein Genuss für sich.

Passauer Neue Presse / Regionalausgaben

 

Und dann tritt der ganz große Star dieser `Carmen` auf und eigentlich müsste die Oper am heutigen Abend `Micaëla` heißen, so feurig, hinreißend, großartig auftrumpfend und die Reithalle bis in die letzte Ecke ausfüllend setzt sich die junge türkische Sopranistin Deniz Yetim durch. Ihr leuchtender klangvoller, warmer und vollmundiger Sopran berührt nicht nur Don José, sondern auch das Publikum (…) Für mich die mit Abstand beste Leistung des heutigen Abends und das heißt etwas, denn es gibt keinerlei Ausfälle im Ensemble. Das Publikum hat ein Gespür für das außergewöhnliche der Interpretation und applaudiert ohne Ende.

Manfred Drescher, Der Opernfreund

Projektionen großflächiger, abstrakter Farbmuster (Nikolaus Hipp) schaffen eine mitunter traumhafte Atmosphäre und nur die gerade singenden Protagonisten werden sichtbar, das `Gitterwerk` verschwindet und die auf den verschiedenen Stockwerken postierten Choristen scheinen schwerelos im Raum zu schweben. Es entstehen Bilder von bezwingendem Reiz, besonders als der Kinder-Chor ohne Steifheit und mit sicherer Bewegung die Bühne bevölkert: Es scheint wie ein Pastellgemälde aus Orange und Gelb.  In den jubelnden Beifall eingeschlossen waren natürlich das wie immer nicht nur professionell, sondern höchst engagiert spielende Orchester und die Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock, die, uneitel und mit jugendlichem Schwung, die ganze Bandbreite der Orffschen Musik zum Leuchten brachte. Angesichts des großen Apparats, der Weiträumigkeit der Bühne und der Vertracktheit der Rhythmen eine großartige Leistung!

Walther Prokop, OVB

 

Am total verregneten Premierenabend von Carl Orffs `Kleinem Welttheater – Der Mond` in Kombination mit den »Carmina Burana« entfaltete sich drinnen im Festivalhaus auf Gut Immling eine packende Märchenatmosphäre mit pulsierendem Klangzauber. Nikolaus Hipp und die Regisseurin Katrin Sedlbauer gaben dem Mondmärchen ein anschauliches Bühnenbild. Auf drei Ebenen waren je vier `Mondkammern` durch Steigleitern getrennt, auf denen die Darsteller zwischen den Ebenen Unterwelt, Erde und Himmel mit etwas Akrobatik hin und her turnen konnten.

Elisabeth Aumiller, Passauer Neue Presse / Regionalausgaben

Auf Gut Immling wird die Barockoper als BaRock-Oper auf die Bühne gebracht. In einer großartigen Symbiose wird die wunderschöne Originalmusik durchsetzt mit Blues und psychedelischem Rock, der sich an Musiker und Bands wie Jimi Hendrix, die ganz frühen Pink Floyd oder die Rolling Stones anlehnt. Perfekt werden auf diese Weise die Schrecken des Krieges und die jeweiligen inneren Konflikte der Protagonisten ausgedrückt. Diese Inszenierung ist ein grandioses Fest für alle Sinne. Sie spricht Ohr, Auge und Herz an, ist – ganz im Sinne des Barock – üppig, aber nicht überbordend. Die Darbietung ist energiegeladen, tempo- und actionreich auf allerhöchstem Niveau (…) So ist der `Rinaldo` auf Immling auch ein unaufdringlicher Aufruf zu Menschlichkeit, Versöhnung und Toleranz.

Stefan Brunner, Passauer Neue Presse / Regionalausgaben

 

Über jeden Zweifel erhaben ist (…) die ebenso stil- wie koloratursichere Reinhild Buchmayer in der Titelrolle, die Rinaldos Ängste und Hoffnungen in jeder Note greifbar werden lässt. Ähnlich souverän ihr martialischer Mitstreiter Sheldon Baxter als Goffredo oder der samtig weich intonierende Eustazio von Kate Allen. Und das, was Jeffrey Tarr als zur Knallcharge degradierter Argante an Bedrohlichkeit vermissen lässt, wird auf der dunklen Seite der Macht von Leonor Amarals fulminant auftrumpfender Armida mehr als wettgemacht.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

Seit ein paar Jahren versucht man hier im Chiemgau die Kunstform der Ba-Rock-Oper wie mit Händels `Alcina` und `Xerxes`. Und diesmal ist für `Rinaldo` zusätzlich ein kleines Rock-Ensemble im Orchestergraben. Viele Kompositionen werden also klassisch und rockig begleitet, bis E-Gitarre und Schlagzeug mit einem Fade-out die Musik wieder ganz Händels Partitur überlassen.

Adrian Prechtel, Abendzeitung München

Die Streicher weben leise und durchsichtig, beginnen zu wogen und zu fluten und werden allmählich immer heller und strahlender. Mit Bedrich Smetanas „Die Moldau“ hatte Ludwig Baumann für seine Jubiläumsgala anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Festspiele auf Gut Immling die richtige Eröffnungsmusik ausgewählt. Im Fluss bleiben, in Bewegung bleiben, manchmal mitreißend, manchmal ruhig, das könne man auch rückblickend auf 20 Jahre Immling sagen, meinte Baumann. Zusammen mit seiner Frau Cornelia von Kerssenbrock ist es Baumann gelungen, aus provisorischen Anfängen auf dem grünen Hügel von Immling ein hochkarätiges Gesamtkunstwerk aus Naturidylle und klassischer Musik mit international renommierten Interpreten zu machen, die wie das Publikum die familiäre Atmosphäre der Festspiele zu schätzen wissen.

Georg Füchtner, OVB

Die Akteure des Abends gaben wieder einmal alles. Minutenlanger Applaus war ihnen am Ende sicher. Auf der Bühne wurde gelitten, Liebesschwüre besungen sowie mit Variationen von `Happy Birthday` und `Zum Geburtstag viel Glück` im Stil von Mozart, Beethoven, Wagner und Strauß das Jubiläum des Festivals gefeiert. Bei der Version à la Tango Argentino ließ es sich zudem Tenor Alin Stoica nicht nehmen und wagte mit der musikalischen Leiterin des Festivals, Cornelia von Kerssenbrock, einen Tango auf der Seitenbühne.

Spätestens da war spürbar und sichtbar, dass eine `Familie` – nicht durch Verwandtschaftsgrade, dafür durch die Musik vereint – ihr Können unter Beweis stellte. `Auf Immling steht die Musik im Vordergrund und nicht die Herkunft oder Religion`, betonte Cornelia von Kerssenbrock in ihrer Rede. So seien heuer Akteure aus 33 Nationen auf der Bühne gestanden: `Wir werden diese Offenheit auch künftig beibehalten. Denn Musik verbindet.` Dazu passend gab es zum Finale Grande eine Reise durch verschiedene Länder.

Silvia Mischi, OVB

Rassig-temperamentvoll klingen die Gitarren von Ricardo Volkert und Simón `El Quintero`, emphatisch-sehnsuchtsvoll und vibrierend vor innerer Glut waren die Gesänge, rhythmisch mitreißend begleitet von den Perkussionisten Peter Krämer und Simon Hofmann (…) Kunstvoll stilisiert sind die Gesten der Hand und der Finger, oft drohend oder abweisend ist der Blick und wild aufstampfend, trommelnd-dröhnend oder leichtfüßig sind die Tanzschritte, genau rasselnd klingen die Kastagnetten. Für uns Laien sind die zahllosen Variationen all dieser Tanzbewegungen staunenerregend und ehrfurchtsvoll fremd, dafür umso faszinierender.

Höhepunkt an reiterlicher Eleganz war die Quadrille, das Pferdeballett, der `Showpferde Allgäu`: Vier prachtvoll noble weiße Pferde der `Pura raza española`, also echte Andalusier, geritten von Amazonen in schwarzer Reitkleidung mit breitkrempigen Hüten, vollführten zur Musik ihre abgezirkelten Figuren quer über die Reitbahn: Reitkunst, Musik und Kreatürlichkeit in edlem Dreeiklang.

Rainer Janka, OVB

`Wir versuchen, klassische Musik auf hohem Niveau aufzupeppen`, erklärte Darvas diesen Stil eher sachlich-beiläufig und bescheiden. Was das Publikum aber dann erlebte, war ein fulminantes musikalisches Feuerwerk aus mitreißender Melodik, fetzigen Rhythmen und virtuoser Brillanz (…) Dass diese Musik die Seele berührt, zeigte auch die heftig herbeigeklatschte Zugabe. Es war ein Potpourri, in dem das Janoska-Ensemble noch einmal seine virtuos-beschwingte Musikalität demonstrierte.

Georg Füchtner, OVB

Auf der Bühne von Gut Immling wird `Cats` nun zum ersten Mal gezeigt und das mit beeindruckendem Erfolg: Die rund 30 jugendlichen Akteure freuten sich am Schluss der Premiere über stehende Ovationen. Diese Begeisterung lässt sich nicht nur auf die Beliebtheit dieses Werkes zurückführen. Alle Mitwirkenden zeichnen sich auch durch enorme Spielfreude und großes Können aus.

Karin Wunsam, OVB

Auch hier kommt zum Ausdruck, wie gut man Figuren aus dem klassischen Ballett in die Popmusik übersetzen kann. Das ist elegant und sexy, rasant und elegisch (…) Immer wieder aber bricht Streit aus zwischen den Groupies und den Roadies. Da fliegen nicht nur die Fetzen, sondern auch die Tänzerinnen und Tänzer über die Bühne. Die verschiedenen Gefühle von Leidenschaft, Eifersucht, Liebe, Enttäuschung sind tänzerisch perfekt umgesetzt. Dynamische Gruppenszenen und elegische Solis begeistern die Zuschauer, zum mitreißenden Rhythmus würde so mancher gerne mittanzen.

Margrit Jacobi, OVB

2015

Karsten Bohn inszenierte hier eine zeitlos gültige Parabel über Macht und Machtmissbrauch, deren eindringliche Botschaft am Ende absolut unmissverständlich bleibt. Ebenso schlicht wie zweckmäßig präsentiert sich dazu die Bühne von Claus Hipp, die mit wenigen Versatzstücken unterschiedliche Schauplätze andeutet. Die stilvollen Kostüme von Bettina Richter beschwören dagegen subtil die Zeit des italienischen Faschismus herauf.

(…) Cornelia von Kerssenbrock, die  am Pult der Münchner Symphoniker ohne plakative Gesten auskommt, das Werk nicht nur als effekthaschenden Verismo-Schocker versteht, sondern die menschlichen Schicksale herausarbeitet und Puccinis Partitur damit erdet.

Tobias Hell, Münchner Merkur

 

(…) das große Gefühl, das Cornelia von Kerssenbrock mit den Münchner Symphonikern souverän und klangschön auf die Bühne bringt.”
“Die Immlinger Tosca überzeugt mit ihrem Fazit: Das Böse ist immer und überall und treibt die Menschen in den Tod. Damals wie heute.

Michael Atzinger, BR Klassik

(…) die seelenlose Puppe Olympia, die sensible Antonia oder die kühl berechnende Kurtisane Giulietta. Diese Figuren von ein und derselben Sängerin verkörpern zu lassen, gestaltet sich im Bühnenalltag freilich nicht immer ganz einfach. Bringt doch jede dieser Rolle ihre ganz speziellen stimmlichen Anforderungen mit. Beim Opernfestival Gut Immling hat man nun zum Glück mit der jungen Russin Tatiana Larina eine Sängerin gefunden, die sich wagemutig dieser Herausforderung stellt und damit triumphiert.” “Stets den leichten Tonfall der Opéra comique bewahrend treibt Cornelia von Kerssenbrock das Geschehen mit forschen Tempi voran und balanciert nach den schmissigen Trinkliedern von Hoffmanns Saufkumpanen in den drei mittleren Akten mit vollendeter Eleganz auf dem schmalen Grat zwischen empfindsamem Drama und Ironie.” (Tobias Hell, Münchner Merkur) “Diese Leichtigkeit spiegelt sich in der Regie wider. Und doch wird Hoffmann, der Drogenabhängige, der Trinker, in keiner Sekunde an den Klamauk verraten.

Michael Atzinger, BR Klassik

Im Continuo mischen sich zu den auf Deutsch gesungenen Rezitativen gelegentlich arabische Noten, die Solisten improvisieren im Anschluss an ihre auf Italienisch gesungenen Arien meist kurze jazzige Sequenzen mit Händel`schen Motiven – und das alles kommt herrlich locker und frisch daher.” “Der Immlinger Ba-Rock hat das Zeug zum Exportschlager in große deutsche Opernhäuser.”

Franziska Stürz, BR Klassik

 

Rock also als durchaus geschmackvolle und und intelligent gemachte Garnierung einer barocken Musik, die an sich schon genügend Power hat und zudem ja durchaus eine motorische Affinität zu neueren populären Stilen aufweist.” “Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock leitete die hoch motivierten Instrumentalisten ohne Show, doch mit Umsicht und Verve.” (Walther Prokop, OVB) “Es ist eine ungewöhnliche, ja abgefahrene Darbietung von Georg Friedrich Händels Barockoper `Xerxes`, die beim Opernfestival Gut Immling aufgeführt wird. Sie ist modern und energiegeladen, tempo- und actionreich auf allerhöchstem Niveau. Gut nachvollziehbar wird das turbulente Verwechslungs- und Verwirrspiel in der Inszenierung von Ludwig Baumann, sodass der Zuschauer der Handlung ohne Probleme folgen kann.”

Stefan Brunner, Passauer Neue Presse / Regionalausgaben

Auch wenn jetzt nicht gleich alle Kinder, von `Rossini` Frits Kamp befragt, Opernsänger werden wollten – ihren Spaß, ihr Vergnügen an dieser Aufführung hatten wohl alle, auch die Allerkleinsten, von denen es ein paar nicht auf den Stühlen hielt, die also zur Bühne vorkamen, um das Aschenputtel auch mal anzufassen. So geht Oper für Kinder.

Thomas Kraus, OVB

Zu den 31 gespielten Songs der Beatles gibt es eine Geschichte, die Breuer in seinem fulminanten Tanztheater mit wunderbarem Gespür für die überwältigenden Emotionen wie auch die subtilen Zwischentöne umgesetzt hat (…) Hingehen und miterleben!

Margrit Jacobi, OVB

2014

“Ein Beginn mit Donner und Blitz (…) im Graben, wo Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock am Pult der Münchner Symphoniker gleich mit den ersten Takten von Giuseppe Verdis `Otello` ein orchestrales Gewitter beinahe biblischen Ausmaßes entfesselt und keinen Zweifel daran lässt, dass die kontrastreiche Partitur bei ihr in besten Händen liegt.”

“(Die) Aufwertung der Figur (Desdemona) entspricht ganz dem Konzept von Regisseurin Magdalena Fuchsberger, die das zeitlose Drama um Liebe und Vertrauen ohne inszenatorische Mätzchen auf die karge, von Claus Hipp ausgestattete Bühne bringt und immer ganz nah an der Geschichte und ihren Figuren bleibt. Otello und Desdemona sind bei ihr gleichwertige Partner, die ohne einander nicht existieren können.”

Tobias Hell, OVB/Münchner Merkur

 

“Insbesondere die Besetzung der Dreier-Konstellation Otello-Desdemona-Jago macht aus dieser vorletzten Verdi-Oper einen regelrechten Psycho-Thriller, spannender als jede amerikanische Krimi-Serie. Mit diesem Ensemble haben die Immlinger wirklich drei Entdeckungen gemacht.”

“Dazu der wie immer gut gelaunte und sicher intonierende Festivalchor und die kompetenten Münchner Symphoniker unter der Leitung von Cornelia von Kerssenbrock: das ist mehr als ein gelungener Premierenabend. Eher ein wahnsinnig mitreißender.”

Jochen Eichner, BR Klassik

 

“Der türkische Tenor Efe Kislali sang mit seiner dunkel gefärbten, edel timbrierten, raumgreifenden Prachtstimme die Partie des Otello mit bewundernswerter Leichtigkeit. Deniz Yetim, ebenfalls aus der Türkei, gab ihr deutsches Debüt als Desdemona und man wünscht sich, diese herrliche Sopranistin bald wieder zu hören. Es fehlen einem einfach die Worte, um ihre große, klangvolle, leuchtende Stimme zu beschreiben. Der Waliser Rhys Jenkins gab seinen ersten Jago, und es ist ganz klar, dass er diese Partie, die ihm sehr gut liegt, noch sehr oft singen wird.”

Christoph Karner, Neuer Merker

“Hier kochten die Emotionen, als am Samstag (…) das Verismo-Tandem `Bajazzo und Il Tabarro` bewies, dass die Oper als Kraftwerk der Leidenschaft noch nicht vom Netz gegangen ist (…) In diesem schlichten, stimmigen Ambiente (Verena von Kerssenbrock und Wiebke Horn, Kostüme) entwickelte sich fesselndes Musiktheater, das Cornelia von Kerssenbrock musikalisch befeuerte. Sie steuerte mit dem jungen Festivalorchester mitten hinein in die hochdramatischen Aufschwünge, ließ es brodeln oder schmachten und koordinierte hellwach die Musiker, den prächtigen Laien-Chor samt Kindern und die Solisten, die sich mit ungebremstem Einsatz ins Geschehen warfen.”

Gabriele Luster, OVB/Münchner Merkur

 

“Die schwedische Sopranistin Liine Carlsson, die für die erkrankte Anna Dimitriu eingesprungen war und sich in kürzester Zeit die Inszenierung einverleibt hat, spielte die beiden Frauenrollen Nedda und Giorgetta – die vom Typ völlig unterschiedlich sind – mit einer breiten Palette an Emotionen, die sie in Ausdruck, Mimik und Bewegung, mit großer Natürlichkeit und Intensität zu gestalten wusste. Mit perfekt platzierter, wunderbar ausgeglichener Stimme und brillianter, mühelos wirkender Tonproduktion betörte die Sopranistin nicht nur ihre Liebhaber, sondern auch das Publikum.

Aber auch die grobschlächtigen, gehörnten Ehemänner, Alexander Schulz in der Rolle des Canio, der den Bajazzo spielte, und Jacek Strauch in Il Tabarro, der den Michele gab, begeisterten die Zuhörer mit ihren stimmgewaltigen Ausbrüchen schäumend vor Wut, lodernd vor Hass und rasend vor Eifersucht. Dafür gab es immer wieder einmal zurecht spontanen Applaus, denn die sängerische Linie vergaßen die Darsteller trotz aller großen Gefühle nie.”

Barbara Heigl, Traunsteiner Tagblatt

Wo sich die Immlinger Inszenierung szenisch mit viel Federkopfputz und Jaguarfell eher auf der konservativen Seite bewegt, geht man musikalisch ungewöhnlichere Wege, indem man die Originalmusik mit elektronischen Klängen der beiden Mittzwanziger Daniel Hermann-Collini und Camila de Laborde anreichert.”

“Über jeden Zweifel erhaben zeigen sich die Solisten. Wobei Anna Brulls männlich kraftvoller Cortés am Ende auch in vokaler Hinsicht über Titelheld Thomas Diestler triumphiert, dafür aber durch Aztekenkönigin Mitrena starke Konkurrenz erhält, in deren virtuosen Arien der warm timbrierte Mezzo von Antonela Barnat seine volle Strahlkraft entfaltet. Als Liebespaar zwischen den Fronten dürfen Derek Rue in der Rolle des Cortés-Bruders und Nastasja Neumann als Montezumas Tochter in Herzschmerz schwelgen, während Sarah Zhai Strauss als kämpferischer Asprano ein spektakuläres Feuerwerk von Koloraturen abbrennt.”

Tobias Hell, OVB/Münchner Merkur

 

“Bei ihrer Premiere im Rahmen der Opernfestspiele auf Gut Immling konnte die Barockoper als farbenfrohes, imposantes Werk einen großartigen Erfolg feiern. Unter der Regie des Intendanten Ludwig Baumann und der musikalischen Leiterin Cornelia von Kerssenbrock erfuhr das Werk eine moderne Gestaltung, die Opernfans zu begeistern wusste. Weder die anfangs etwas ungewöhnlich anmutenden, elektroakustischen Elemente noch die Videoeinspielungen auf einer Großbildleinwand nehmen den barocken Charme. Vielmehr untermauerte diese ungewöhnliche Zusammenstellung die dramaturgischen Elemente des Geschehens.”

“Der aus Graz stammende Countertenor Thomas Diestler verkörperte den Titelhelden. Seine ausgefeilte Technik zur Alt- und sogar Sopranlage gab der Figur des Montezuma eine besondere Note. Sowohl schauspielerische als auch gesangliche und musikalische Glanzleistungen bescherten neben Mitrena (Antonela Barnat), Teutile (Nastasja Neumann), Fernando (Anna Brull), Ramiro (Derek Rue) und Asprano (Sarah Zhai-Strauss) auch der Kammerchor Gut Immling und das Barockorchester Georgian Sinfonietta dem Publikum.”

Petra Kähsmann, Alt-Neuöttinger Anzeiger