Rückblick auf das Jahr 2007

Je weiter wir in unserer kleinen Zeitreise durch die Geschichte des Immling Festivals zurück gehen, desto spärlicher wird das digitale Archiv. Deshalb präsentieren wir IHnen heute ein buntes Potpourri aus den Produktionen des Jahres 2007!

Pinocchios Abenteuer

Die Saison 2007 startete bereits im Winter mit einer Produktion von „Pinocchios Abenteuer“ im Kathrein-Kulturzelt in Rosenheim! Aufgebaut direkt vorm Lokschuppen faszinierte das Team unter der Regie von Verena von Kerssenbrock in 16 Vorstellungen Jung und Alt mit der Geschichte der Holzpuppe, die ein richtiger Junge werden wollte.

Auf seiner Reise begegnen dem übermütigen Pinocchio phantastische Figuren wie die blaue Fee und sprechende Tiere, die es nicht nur gut mit ihm meinen… Und wie von Zauberhand wächst dem flunkernden Kerl bei jeder Lüge die Nase ein Stück länger! Der Komponist Kurt Schwaen komponierte die Kinderoper nach dem bekannten Roman von Carlo Collodi. Die frechen, spritzigen, aber auch zum Nachdenken anregende Texte stammen von den Kinderbuchautoren Wera und Claus Küchenmeister. Kleine Kostprobe? Pinocchio: „Am Morgen steh ich auf, wann es mir passt! Die Seife, Leute, wird nicht angefasst! Zum Frühstück esse ich nur, was mir schmeckt. Ich ess nur, was der Bäcker Süßes bäckt. Vielleicht bleib ich ein Hampelmann, weil ich dann alles machen kann.“

„Ein Maskenball“ von Giuseppe Verdi

Inszenierung: Julia Riegel
Musikalische Leitung: Cornelia von Kerssenbrock
Bühnenbild und Kostüme: Caroline Neven Du Mont

Zum Auftakt der Festspielsaison im Sommer wurde gleich ein Klassiker der Opernliteratur ausgepackt. Unter der Regie von Julia Riegel, der musikalischen Leitung von Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock und mit der Ausstattung von Caroline Neven Du Mont präsentierte das Immling Festival „Ein Maskenball“ von Giuseppe Verdi.

Die Inspiration für diese Oper fand Verdi in einem Vorfall, der am 16. März 1792 in Schweden stattfand. Dort wurde der König auf einem Maskenball in der Stockholmer Oper vor den Augen der Ballgesellschaft vom maskierten Grafen Johann Jakob Anckarström angeschossen und starb knapp zwei Wochen später an einer Blutvergiftung. Als literarische Vorlage für die Oper gilt Eugène Scribes „Gustave III. ou Le bal masqué“. Da das originale Libretto für die Zensur zu aufrührerisch war und zu sehr an ein Attentat auf Kaiser Napoleon III. im Jahre 1858 erinnerte, war Verdi gezwungen, den Handlungsort nach Boston zu verlegen und viele Namen und Einzelheiten abzuändern.

Trotz der strengen Zensur bleibt die Oper ein außergewöhnliches Werk des Komponisten. Ein Wechselspiel zwischen Tragödie und Burleske, zwischen Frohsinn und Verzweiflung, zwischen Leidenschaft und Drama, ein Werk getragen von Zynismus, Pessimismus und Enttäuschung; so wie auf der Bühne die Festbeleuchtung über die Finsternis des dramatischen Geschehens hinwegtäuscht.

„Der Babier von Sevilla“ von Gioachino Rossini

Als letzte große Oper im Bunde wurde 2007 „Der Barbier von Sevilla“ (Gioachino Rossini) geboten. Unter der Regie von Martin Philipp, begleitet von den Münchner Symphonikern unter der Leitung von Georg Schmöhe, konnte sich das Publikum von den Irrungen und Wirrungen der Komödie amüsieren lassen.

Inszenierung: Martin Philipp
Musikalische Leitung: Georg Schmöhe

Figaro, der Barbier und ein Meister der Verkleidung, ließ in dieser Inszenierung die Puppen auf eine ganz besondere Weise tanzen. Im Original hilft er mit geschickten Verwandlungen und Verkleidungen der Liebe etwas nach. In Philipps Inszenierung wurde das noch viel deutlicher: Er präsentiert seinen „Barbier von Sevilla“ als Theater im Theater. Figaro ist Leiter der Commedia Dell ‘Arte Gruppe und hat somit alle Fäden in der Hand. Jeden Abend sieht sich Graf Almaviva die Oper der Truppe an und verliebt sich in die Hauptdarstellerin. Das frech-fröhliche Ensemble wird dabei begleitet von Figaro und Rosina Puppen, die den Ausdruck der Gefühle von Liebe, Lust und Leidenschaft noch verstärken. Ein quirlig-bunte Inszenierung, die lustige Stunden auf Gut Immling garantierte.

Zusätzlich zu den Opernproduktionen stand im Jahr 2007 u.a. das Finale Grande, die Kinderkulturwoche „Sterneneinsatz für die Mondfee“ und vieles mehr auf dem Programm.