Rückblick auf das Jahr 2019

“Turandot” von Giacomo Puccini

Inszenierung: Ludwig Baumann
Musikalischen Leitung: Cornelia von Kerssenbrock
Eine dramatische Liebesgeschichte, in der im Mittelpunkt Prinzessin Turandot steht. Um sie heiraten zu dürfen, müssen die Brautwerber drei Rätsel lösen. Wenn dies misslingt, muss der gescheiterte Bewerber sterben. Das Publikum verfolgt nicht nur, wie der unbekannte Prinz (Calaf) die als eiskalt beschriebene Turandot erobert, sondern wird auch Zeuge des dramatischen Todes der Sklavin Liu, die sich für die Liebe opfert.
Die Oper ist eine Teamkreation des Komponisten Giacomo Puccini, dem Librettisten Guiseppe Adami und dem Dramaturgen Renato Simoni. Sie arbeiteten über 6 Jahre an dem Stoff. Zu dieser Zeit schwebte das Märchen dem Kreativ-Trio schon lange vor, u. a. in Form des Theaterstücks “Turandot” von Friedrich Schiller (1802 uraufgeführt), welches auf einer Vorlage des italienischen Theaterdichters Carlo Gozzi aus dem Jahr 1762 beruhte.
Gerade im Vergleich zu diesen Vorlagen fällt etwas auf: Die wichtigen drei Rätsel der Turandot werden bei allen drei Künstlern unterschiedlich gelöst: Bei Gozzi sind die Lösungen: die Sonne, das Jahr und das Grab. Bei Schiller: das Jahr, das Auge, der Pflug. Bei Puccini: die Hoffnung, das Blut, Turandot. Puccinis Abweichung ist wohl am einfachsten damit zu erklären, dass die Lösungen einen größeren dramaturgischen Effekt hatten, als die Vorlagen.

Trailer zu Turandot

“Die Fledermaus” von Johann Strauss (Sohn)

Inszenierung: Thomas Peters
Musikalische Leitung: Evan Alexis Christ und Kai Röhrig
Die komische Operette erzählt eine Geschichte von Leidenschaft, Betrug und Verwirrungen.
Der Opernregisseur Harry Kupfer beschreibt die wahre Geschichte der Fledermaus so:
„Die Welt der “Fledermaus” ist keineswegs heil, sondern von Lüge und Schwindel durchsetzt, vom schönen Schein verbrämt, von glänzenden Festen narkotisiert. Unterhaltung, Hochstapelei und Sinnenrausch täuschen über die Langeweile des Alltags, über eintöniges Eheleben und hohle Freundschaften hinweg. Menschen werden zu Marionette n degradiert, Schadenfreude gilt als Heiterkeit, ein perverser – oder vorzeitig seniler – Lebemann kann nur noch auf Kosten anderer lachen. Und zum Schluss ändert sich gar nichts: Man schiebt die Schuld auf den Champagner, arrangiert sich wieder und lebt weiter wie bisher.“

Trailer zu "Die Fledermaus"

“Shrek – Das Musical”

Inszenierung: Verena von Kerssenbrock
Musikalische Leitung: Taro Harada
Die Märchenwelt öffnete ihre Tore und die Zuschauer waren eingeladen, alle möglichen Märchenfiguren kennenzulernen. Zusammen mit dem Oger Shrek und seinem Begleiter Esel wurde das Publikum an eine ganz wichtige Aussage erinnert: Jeder ist gut so wie er ist. Ob als grüner Oger, als Holzpuppe oder Lebkuchenmann; freie Fahrt für Freaks!
Im echten Leben gab es das Happy End für unseren Oger Shrek (André Denz geb. Schwestka) übrigens nicht mit unserer Prinzessin Fiona (M. Phillips), sondern mit unserem Peter Pan (Laura Denz)! So gab es im Sommer, kurz nach der Festival Saison, die erste Jugendchorhochzeit auf Gut Immling. Und mit so vielen Akademie Immling Mitglieder kann man sich sicher sein: Da wurde gesungen, getanzt und eine ganze Menge gelacht. Ein Familienupdate gibt es übrigens seit September 2019 auch! Da haben sich zur Familie Denz zwei wunderschöne Katzen hinzugesellt.

Backstage mit Lea

“Don Giovanni” von Wolfgang Amadeus Mozart

Inszenierung: Verena von Kerssenbrock
Musikalische Leitung: Cornelia von Kerssenbrock
Heute widmen wir uns einem der größten Frauenhelden der Operngeschichte: Don Giovanni.
Für die Produktion im Jahr 2019 wurde eine eigene Immlinger Fassung der Oper von Komponist Wolfgang Amadeus Mozart und Librettist Lorenzo Da Ponte aus der Prager Urfassung (1787) und der Wiener Fassung (1788) erstellt.
In seinem Buch ‚Mozart – Don Giovanni‘ schreibt Clemens Prokop über den Titelhelden der Oper:
“Da Pontes Don Giovanni verfügt über eine wunderbare Fähigkeit: Er weiß, was Frauen hören wollen. Und sagt es ihnen. Er lockt mit gesellschaftlichem Aufstieg, wenn es ihm hilft. Er verspricht die Ehe, wenn es denn sein muss. Und der Zofe kommt der Taktiker als Diener: mit der allerzartesten Musik, die man sich vorstellen kann. Das ist möglicherweise das Verstörendste an der ganzen Oper: Mozarts Musik lügt. Hemmungslos. Ohne den Anflug eines schlechten Gewissens. Ohne den kleinsten Hinweis darauf, dass sich da einer verstellt. Diese Aufrichtigkeit im falschen Spiel lässt einzig einen Schluss zu: Don Giovanni kann nicht anders. Und zur perfekten Täuschung ist er nur fähig, weil er wenigstens in diesen Momenten nicht allein die Frauen täuscht, sondern auch sich selbst.”

Neben den großen Opern gab es in 2019 aber noch viele weitere Veranstaltungen: „Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ im Rahmen der 16. Kinder-Kulturwoche (Inszenierung Verena von Kerssenbrock), der avantgardistischer Konzertabend „Cloud Music – A story about Tone & Transcendence“ (Kurator: David Goldberg), die Große Nacht des Musicals und die Gala der Opernchöre.

Trailer zu "Don Giovanni"